Parque Nacional Los Glaciares


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February 14th 2009
Published: February 18th 2009
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Parque Nacional Los Glaciares - El Chalten - Geduld ist eine Tugend

Der Parque Nacional Los Glaciares, anerkannt als solcher seit 1937 und seit 1982 zudem Weltkulturerbe der UNESCO, liegt ca. 150 km nordwestlich von El Calafate in Argentinien. Auf der Ostseite des suedlichen patagonischen Inlandeises findet man hier auf 4.460 Quadratkilometern eine Landschaft, deren heutiges Erscheinungsbild unverkennbar von der Eiszeit gepraegt ist. Um diese in ihrer jetzigen Form auch fuer zukuenftige Generationen zu bewahren, ist der Zutritt zum Park auf wenige Orte beschraenkt.

In der Praxis beschraenkt sich dies im Wesentlichen auf den noerdlichen Teil des Parkes, den Fitzroy-Sektor, und hier wiederum auf die erst 1986 gegruendete Ortschaft El Chalten, die sich selbstbewusst auch 'la capital nacional del trekking' nennt. Auch wenn die Ortschaft seither eine rasante Entwicklung durchgemacht hat und das oft beschriebene Gefuehl jener ersten Tage, sich hier wie am Ende der Welt zu fuehlen, laengst verloren gegangen ist, von einer Entwicklung hin zu einem Chamonix Suedamerikas, wie von einigen Kritikern befuerchtet, ist man hier allerdings noch Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, entfernt.

In vielerlei Hinsicht aehnelt der Parque Nacional Los Glaciares dem Parque Nacional Torres del Paine in Chile. Ist es hier aber vor allem die Vielfalt der Landschaft auf engstem Raum, die zu beeindrucken weiss, so ist der Parque Nacional Los Glaciares, so ist die Ortschaft El Chalten, untrennbar mit zwei Bergen verbunden, deren Namen selbst Nichtbergsteiger schon einmal irgendwo gehoert haben - Cerro Torre und Fitzroy.

Der Cerro Torre, unbestritten einer der schoensten Berge weltweit, eine nicht enden wollende eispilzgekroente Saeule aus Granit, dessen erfolgreiche Besteigung lange Zeit als unmoeglich angesehen wurde, und von Bergsteigern aus Verzweiflung oftmals auch als 'Turm der Wolken' bezeichnet, ist untrennbar mit dem Namen des Italieners Cesare Maestri verbunden. Dessen Besteigung im Sommer 1958/59, bei der der mit ihm in einer Seilschaft kletternde Toni Egger auf tragische Weise ums Leben kam, gilt noch heute als umstritten. Auch seine erfolgreiche Besteigung aus dem Jahre 1970, bei der er mit einem Kompressor, dieser haengt noch heute dort, Haken um Haken in die Wand trieb und so den Gipfel erreichte, konnte letzte Zweifel nicht ausraeumen.

Beeindruckt am Cerro Torre vor allem dessen Eleganz, so ist es am Fitzroy die schiere Masse, die einen in Erstaunen versetzt. Im Laufe der vergangenen zwei Millionen Jahre haben Gletscher, Wind, Wetter, hat die Erosion diesen majestaetischen Klotz geschaffen, der sich 3.375 m ueber die patagonische Steppe erhebt und heute vollkommen zurecht als ein Wahrzeichen dieser gilt.

Verglichen mit den 'Mammutetappen' im Parque Nacional Torres del Paine von bis zu 30 km sind die Wege von Camp zu Camp hier angenehm kurz. Selten hat man mehr als 10 bis 15 km bzw. drei Stunden reine Gehzeit vor sich. Einmal das Lager aufgebaut bleibt jede Menge Zeit fuer Ausfluege, die i.d.R. zu einem der unzaehligen Aussichtspunkte fuehren. Hier wiederum ist einer atemberaubender als der andere.

Urploetzlich erreicht man nicht selten eine von Gletschern gespeiste, im Sonnenlicht tuerkisgruen schimmernde Lagune und steht unvermittelt am Fusse dieser gigantischen Mauern aus Fels. 'Ganz schoen steil!', das ist es, was einem, die Augen, einem kleinen Kind gleich, staunend gen Himmel gerichtet, oftmals als Erstes einfaellt.

Was man hier allerdings unbedingt dabei haben sollte, das sind warme Kleidung und vor allem Zeit. Es gilt, einem Angler gleich, Geduld zu haben. Wetter und Wolkenbild wechseln hier mitunter im Minutentakt. Sind die Gipfel im einen Moment komplett von Wolken verhuellt, zeigt sich der Himmel nur wenig spaeter strahlend blau. Es gilt, den richtigen Moment fuer ein Foto abzupassen, dann fuer dessen Aufnahme aber bitte schoen auch bereit zu sein. Ein Spiel, dass man bedauerlicherweise nicht selten verliert.

Wieder einmal sollte ich allerdings zumindest in dieser Hinsicht unverschaemtes Glueck haben. Der Cerro Torre liess bereitwillig direkt beim ersten Besuch alle Huellen fallen, der Fitzroy wiederum war da zwar etwas standhafter - auf Wolken folgten Regentage, auf Regentage folgten Wolken - dann aber doch zu diversen Aufnahmen bereit. Der von Bergsteigern in Patagonien oft bemuehte Ausspruch, sich selbst als 'Sklaven des Barometers' zu fuehlen, liess sich hier ansatzweise nachvollziehen. So ist der Weg zum Gipfel nicht selten ein auch in psychologischer Hinsicht beschwerlicher.


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6th March 2009

Fotos!
Die Fotos sehen sehr sehr gut aus! Ich wollte einigen für Wallpaper... kannst du mir senden? Dankeschön, Ariel

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