Osterferien I: 3-Tages-Tramping-Trip in den Tararua Ranges und chilenische Gitarrenstunde :)


Advertisement
New Zealand's flag
Oceania » New Zealand » North Island » Manawatu » National Park
March 1st 2013
Published: April 3rd 2013
Edit Blog Post

Soo.. eine gute spannende Woche später kommt nun mein 2. Bericht über meine wunderbaren Osterferien (nach erheblichen Start-Planungs-Schweirigkeiten) mit einer für mich letzten Endes perfekten Mischung von Abenteuer und Entspannung.. 😊



TIP VORAB:

Lest diesen Bericht bitte in Etappen - sonst wird's zuviel - oder lasst bei Zeitnot nur die Bilder sprechen ! 😊



PLANUNG CHAOTISCH:

..der Anfang dieser Zeit verlief zugegebenermaßen eher chaotisch.. denn nachdem einige wackelige Pläne, die ich mir zu lange offengehalten habe, dann letztendlich plötzlich zusammengebrochen sind, saß ich Mittwochabend ziemlich plan- und orientierungslos in meinem Zimmer und war ziemlich überfordert, was ich nun alleine mit dieser freien Osterwoche anfangen sollte.... alle möglichen beliebten Reiseziele in der Nähe waren über Ostern schon fast oder vollkommen ausgebucht und fest stand nur, dass ich - wenn ich mehr von Neuseelands wunderbarer Natur sehen wollte - auch noch einiges Equipment brauchen würde! Dieses versuchte ich dann in einer Mega-Last-Minute-Shopping-Aktion am Donnerstagmorgen in der Stadt zu kaufen, während ich gleichzeitig schon meinen ganzen für die Woche gepackten großen Rucksack auf dem Rücken trug, um zu testen, ob ich in der Lage sein würde mit 8-10kg mehr auf dem Rücken auch eine Mehrtageswanderung machen zu können.. also ging ich mit meinem Riesenrucksack durch die Läden und kaufte allerlei sehr praktische (weil für das Wandern extra klein und leicht, aber leider auch teilweise schon etwas teurere) wundersame Dinge - echte Wanderschuhe (wasserfest), Fleece-Pulli, Taschenlampe (unglaubliche 83h Leuchtdauer :D), Schlafsack, Isomatte (beides klein und leicht und auch für den Winter geeignet), schnelltrocknendes Mikrofaser-Handtuch... ja, das war schon mal eine sehr lustige Aktion.. mein Vorhaben war dann zu dem Zeitpunkt eigentlich, die Fähre zur Südinsel zu nehmen und dort eine sehr schöne 3- bis 4-Tages-Wanderung zu machen und zu schauen, wen ich auf dem Weg kennenlerne.. nun ja.. das Vorhaben wackelte dann allerdings auch wieder ziemlich, als ich dann plötzlich vor der Frage stand, ob ich nun auch noch zu meinen ganzen schon gekauften Sachen ein Zelt kaufen sollte - was auch noch mal 70-170 Euro gekostet hätte und 1-2.5kg mehr zu Tragen gewesen wäre... und dann noch die schwierige Frage ob leicht und billiger für eine Person oder vorausschauend schwerer und teurerfür 2 Personen... puuh.. ja, genau in diesem Moment bekam ich eine SMS mit der Nummer von Andrew aus dem Tramping Club (Wanderklub) der Uni, der an diesem Wochenende auch mit einer kleinen Gruppe eine Tour in die nehagelegenen Tararua Ranges machen sollte... während ich da so müde, entscheidungsunfreudig und schon ein bisschen am Verzweifeln vor meinen Zelten stand, erschien mir dieses Angebot einfach perfekt, sodass ich Andrew schnell eine SMS schrieb und auch sofort eine Antwort mit den nötigen Daten wie Treffpunkt und Essensorganisation bekam... also KEIN teurer Zeltkauf und endlich einen festeren Plan - was für ein fantastisches Gefühl! 😊 - Zumindest zuerst... denn nachdem ich zu Hause ziemlich fertig und kaputt nach meiner Mega-Shopping-Tour angekommen war und Verspannungs-Kopfschmerzen von nur 5-6 Stunden Rucksacktragen bekommen hatte, mir dazu langsam klar wurde, dass meine neuen Schuhe auch nicht eingelaufen sind, und ich Horrorvorstellungen von Schmerzen bei jedem Schritt durch fiese Blasen an meinen Füßen zusätzlich zu Rücken- und Kopfschmerzen bekam... und sich dann dazu der Film vom letzten Treffen im Tramping Club immer wieder vor meinem inneren Auge abspielte, wo Andrew mindestens 3 bis 4 Mal betont hatte, dass er für seine sehr, sehr anstrengenden und ehrgeizigen Touren bekannt sei (weswegen ich ja eigentlich eine andere Tour machen wollte, deren Teilnahme ich mir dann aber durch meine chaotische Planung selbst vermasselt hatte).... ja, kurz gesagt... ich habe mich die ganze Nacht in meinem Bett hin und her gewälzt und im Halbschlaf verschiedene Horrorszenarien durchgespielt, in denen ich meistens eine sehr genervte, superfitte Gruppe durch mein langsames und unfittes Vorankommen aufhielt und gleichzeitig an verschiedenen Körpergliedern die schlimmsten Qualen für 8-10h Wandern am Tag und das 3 Tage lang durchstehen müsste....

ABER: ES KAM ZUM GLÜCK GANZ ANDERS! - SUPERSCHÖNE UND INTENSIVE 3-TAGES-WANDERUNG DURCH DIE TARARUA RANGES 😊..

Am Treffpunkt traf ich auf 6 nette und unkomplizierte Jungs.. 4 Kiwis, ein Chilene und ein Kanadier.. eine gemischte Gruppe und die meisten kannten sich auch noch nicht gut - was das Integrieren meistens auch einfacher macht... 😊 ...der erste Tag sollte der härteste sein, was mir ganz gelegen kam... es fing an mit 83 Flussüberquerungen innerhalb von 2 Stunden, was in Kürze zu klitschnassen Schuhen und Socken führt, durch die Ernsthaftigkeit des Ziels auch am Ende noch einen trockenen Rucksack zu haben einiges an Konzentration erfordert und trotzdem einfach durch die 'erfrischende Kühle des kalten, klaren Nasses' für mich ein ganz besonderes Erlebnis war (natürlich bin ich auch 2x hingefallen, weil ich zu viel fasziniert und zu wenig konzentriert bei meinen Schritten war - aber ich hatte Glück.. das Wasser war dort zum Glück nicht so tief, sodass mein Oberkörper mit Rucksack trotzdem trocken blieb 😉).. ja, Wasser fasziniert mich einfach und kann mich oft so schnell glücklich machen 😊.. so waren die ersten Stunden schon mal ganz spannend und spielerisch schön! 😊 Danach ging es für 5-6 Stunden 1400 Höhenmeter bergauf.. was erst mit superschönen Blicken auf die umliegenden grün bewaldeten Berge und Täler verbunden war und einzigartigem Abendlicht, das die Wolkendecke immer wieder durchbrach... und plötzlich kommt man in einen Rhythmus und spürt seinen Körper endlich wieder... dazu diese Aussicht... mein Herz ging auf und ich fühlte mich einfach nur unendlich frei auf diesem Bergkamm mit dieser gigantischen Aussicht und diesem Abendlicht.. 😊 ..naja.. und dann wurde es zugegebenermaßen langsam echt anstrengend.. aber auch die Jungs bekamen Krämpfe und mussten öfters kleien Pausen machen.. und da ich dachte, dass immer alle auf mich warten müssten, führte schon die Tatsache, dass ich nicht alleine leidete und mich wirklich anstrengen musste, zu einer unheimlichen Erleichterung auf meiner Seite... irgendwie war es so mehr ein gemeinsamer Gruppenkampf mit dem gemeinsamen Ziel, die angestrebte Hütte zu erreichen 😊... Nun ja... taten wir allerdings nicht - denn Neuseeland zeigte einen seiner berühmten schnellen Wetterwechsel - und plötzlich verschwanden alld ie umliegenden Berge und Täler im Nebel und der Weg auf dem Bergkamm war das einzige was übrigblieb, dazu kam ein starker und böhiger Wind auf... und schliesslich wurde es dunkel... unter diesen Bedingungen mit Taschenlampen im nebeligen Dunkel und von Windböhen geschubst, beschlossen unsere Wanderführer dann doch, dass es leicht- und unsinnig wäre, so den ganzen weiten Weg zu der angestrebten Hütte zurückzulegen zu versuchen und wir die Nacht besser in einer näheren Hütte verbringen sollten... und so suchten wir diese nähere Hütte... und fanden sie dann letztendlich ziemlich erschöpft auch... da diese Hütte alleridngs für 2 Personen gedacht war, wurde es nach dem so verdienten und soo leckeren Abendessen (Couscous!) ein weiteres spannendes Abenteuer, die Schlafplätze für sieben Personen irgendwie (Tetris-ähnlich :D) zu schachteln... am Ende klappte alles hervorragend und die Stimmung war gut in unseren 10-12m2, bis wir dann auch schon gegen 21.30h von der Wanderung erschöpft einschliefen... der nächste Tag brachte weiteren Wind und Nebel und Andrew hatte sich über Nacht leider stark erkältet und war geschwächt (und mir tat auch schon jeder einzelne Muskel weh^^ 😊) - am Ende führte das wiederum spontan zu einer sehr kurzen Wanderung (nur 4 Stunden, allerdings natürlich immer noch mit nassen Schuhen von den Flussüberquerungen) zu einer anderen 2-Personen-Hütte, wo die Hälfte der Gruppe dann den Nachmittag auf Isomatten in der Halbsonne liegend und Musik aus kleinen mitgebrachten Boxen hörend verbrachte und die andere Hälfte (inklusive mir) noch mal ohne Rucksack 2 Stunden auf den nächsten Hügel kletterte... wir hatten wiederum Glück mit dem Wetter und der Himmel zog auf, als wir auf dem nächsten Hügel angekommen waren - und wieder erstreckten sich jede Menge grüner Berge in jeder Richtung um uns herum 😊... am Abend machten ein paar der Jungs noch ein Lagerfeuer, um das wir dann gemütlich saßen und unser Abendessen aßen und wiederum ein bisschen Musik hörten und den Abend genossen, bis wir auch wieder relativ früh ins Bett fielen.... Der dritte Tag begann mit Nebel und Wind und einigem (treppenartigen) Aufstieg.. und ich musste schon innerhalb der ersten 3 Stunden gegen meine schweren Beine kämpfen... es folgte Regen in Strömen, der schon bald all unsere Regenjacken durchnässt hatte, meinen Rucksack (in dem all meine Kleidung und Schlafsack etc. in Plastiktüten eingepackt war) trotzdem etwa 1-2kg schwerer machte und den Hüftgurt des Rucksackes unbrauchbar machte (da er nach 10 Sekunden immer wieder von selbst aufschnipste).. naja.. klingt vielleicht nicht so berauschend.. aber irgendwie war auch das ein echt intensives Erlebnis, wenn einfach alles nass ist und man durch Matschpfützen stapft, während einem der kühle Regen das von der Anstrengung erhitzte Gesicht erfrischt... 😊 ....dieser nasse Tag war wiederum miz 8-9 Stunden Wandern verbunden und endete an unseren geparkten Autos als die letzten Sonnenstrahlen über die Berge fielen... Was für eine erlebnisreiche Wandertour - irgendwie machen all die Anstrengungen und wetter- wie muskelbezogenen Unannahmlichkeiten das Erleben der Höhepunkte solcher Tage (die atemberaubende Aussicht, Lagerfeuer, der Wind und Regen auf meiner Haut, das wohlverdiente warme Abendessem am Ende eines kalten Tages) für mich verrückterweise nur umso phänomenaler und berauschender ! 😊 Dieser Trip war einfach so intensiv - und das eben auch durch seine Anstrengungen - aber irgendwie dadurch auch einfach unvergesslich ! 😊 Und daher bin ich mir nun ziemlich sicher, dass ich davon noch mehr haben möchte.. mehr von den kleineren und größeren Anstrengungen, mehr von dem Muskelkater am ganzen Körper, .... aber auch mehr von dem Überwältigtsein von den verschiedenen Landschaftsformen und Aussicht, nachdem man einen Bergkamm erklommen hat, und das alles mit abwechslungsreicher Begleitung von Sonne, Wind und Regen - so viele Reize für all meine Sinne - das Leben spüren.. ja, deswegen werde ich es wieder tun! 😊



CHILLTAG DANACH MIT CHILENISCHER GITARRENSTUNDE 😊..

Mit seehr wenig Bewegung (da sehr schmerzhaft :D) und einem erwähnenswerten Höhepunkt.. einer Gitarrenstunde auf der Terrasse von Jorge, dem Chilenen der Wandertour... mit chilenischer Gelassenheit und guter Laune hat er mir die wichtigsten Griffe erklärt (E, D, A - aber ich kann auch schon C, Amoll und GIS 😉), mir ein leichtes Lied zum Üben herausgesucht und dann sogar beschlossen, mir seine Gitarre erst mal zu überlassen, damit ich auch gut und regelmäßig üben könne! Wow - somit steht nun eine GItarre in meinem kleinen Zimmer und nun ist es an mir, meine bisher nicht vorhandenen Gitarrenkünste zu erweitern! :D



... für eine kurze Fortsetzung meiner Osterferien (& recht sinnlose Zusammenfassung 😉) siehe Blog 'Osterferien II: Sunny Wellington - ocean, coast & beaches 😊' ... 😊...


Additional photos below
Photos: 33, Displayed: 29


Advertisement



Tot: 0.111s; Tpl: 0.015s; cc: 11; qc: 52; dbt: 0.0629s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.2mb