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Published: July 21st 2013
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Heute bin ich um 6h aufgestanden, weil die bisher längste Etappe auf dem Plan war. Wobei Plan zu viel gesagt ist. Der Weg führte mich knapp 400 Kilometer Richtung Süden ans Meer, genauer gesagt nach Albany. Die Fahrt dahin war ereignislos, zuerst noch Regen, im Lauf des Vormittags wenigstens nur mehr bewölkt. Die Landschaft auch eher unspektakulär, vor allem eher farblos ohne das Licht der Sonne. In Albany hab ich mir beim im Department of Environment and Conservation (Behörde für Umweltschutz) meinen Holiday Pass für die Nationalparks geholt. Damit kann ich um 45 Dollar im nächsten Monat mit dem Auto in alle Parks fahren. Nach einem guten Mittagessen im „Dylans on the Terrace“ stand ich vor der Wahl, was ich als nächstes tun wollte. Im Radio waren für Perth und die Gegend bis Albany Thunderstorms (Gewitter) mit Sturm angekündigt. Außerdem hat es rundherum recht finster ausgesehen. Andererseits war es durchaus möglich, dass die knapp 100 Kilometer westlich, die das Valley of the Giants liegt, wettertechnisch besser aussehen. Und einfach wieder nach Perth zurückzufahren war mir auch zu blöd. Also auf nach Westen :-)
Gleich beim Wegfahren hat der Himmel stark geweint, dann auch bald wieder aufgehört. Im Südwesten ist die
Landschaft eine andere, viel mehr Wälder, teilweise auch Regenwald. Und der Regenwald hat seinem Namen alle Ehre gemacht, so nass war er ;-) Gegen 3 Uhr bin ich dann im Valley oft he Giants bei Walpole angekommen. Und genau in dem Moment, als ich aus dem Auto ausgestiegen bin, ist auch das erste Mal an diesem Tag die Sonne herausgekommen. Die nette ältere Dame am Counter hat mich auch gefragt, ob ich die Sonne mitgebracht habe ;-)
Ich hab das schöne Wetter genutzt und bin gleich losgegangen. Und nach ein paar Schritten, hab ich schon geschluckt. Je weiter ich gegangen bin, umso ergriffener war ich. Weil mich jeder Schritt mehr auf der Rampe immer höher hinaufgebracht hat, zwischen diesen unbeschreiblich schönen und beeindruckenden Tingle trees (Eukalyptus), wie diese Baumriesen heißen – einfach eine Wucht. Und ganz oben hab ich vor lauter Glück sogar ein paar Tränen zerdrückt, weil der Wald und die Natur hier so unbeschreiblich schön ist…
Ganz für mich bin ich den Top of the Trees – Walk auch zu Ende gegangen, hab hier und dort in Ruhe verharrt und einfach die Verbindung mit der Natur in knapp 40 Metern Höhe auf dem leicht schwankenden Weg
genossen. Im Anschluss bin ich – wieder mit festem Boden unter den Füßen einen kleinen Walk gegangen, auf dem ich zwei nette alte Ehepaare aus der Nähe von Adelaide getroffen hab, die mich auch fotografiert haben :-)
Die nächste Frage war, wo ich heute übernachten soll und welchen Weg ich retour nehme. Ich hab mich entschlossen, eine andere Route zu nehmen, durch die Regenwälder hier zu fahren und in Pemberton zu übernachten, damit ich morgen früh den Gloucester Tree besteigen kann. Und schon allein die restlichen eineinhalb Stunden Fahrt durch den Shannon National Park waren die Bestätigung für meine Entscheidung. Regen und Sonnenschein haben sich immer wieder abgewechselt, es ist auch immer dunkler geworden und ich hab sehr aufpassen müssen beim Fahren. In der Dämmerung kommen nämlich die Kängurus (die Schreibweise ohne „h“ stört mich noch immer) auf die Straßen…
Gegen 1730 Uhr bin ich sicher im Gloucester Motel angekommen, hab mir einen guten Teller Pasta und ein Glas Shiraz gegönnt und noch etwas geschrieben. Im Zimmer war es sehr kalt, weswegen ich die Klimaanlage aufgedreht und geheizt habe. Das hat auch bis zu dem Moment gut funktioniert, als gegen 21 Uhr der Strom ausgefallen ist. Also hieß
es mit drei Decken und Haube schlafen – ich bin ja flexibel ;-)
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