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Published: June 23rd 2012
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Guten Abend,
nach einer unbeabsictigt langen Pause gibt es nun endlich einmal wieder ein Lebenszeichen von mir. Es ist der Freitag vor meiner letzten Praktikumswoche und die Zeit ist verflogen, als wären es gerade mal 12 Wochen und nicht Monate gewesen. Seit dem 14. Juni bin ich offiziell ein ganzes Jahr hier in Amerika und kann es doch noch immer nicht glauben. Es ist so viel passiert und ich habe Eindrücke und Erinnerungen sammeln können, an die ich mein ganzes Leben lang zurückdenken werde.
Ich hoffe, über meinen freien Sommer hinweg das vergangene Jahr etwas aufarbeiten zu können. Zunächst einmal soll dieser Eintrag dem wunderschönen San Francisco gewidmet sein. Meine erste Begegnung mit dieser Einmaligen Stadt liegt beinahe drei Jahre zurück. Ich war mit Mama zusammen auf unserer Rundtour durch den Südwesten der Vereinigten Staaten und obwohl wir schon über eine Woche unterwegs waren, war San Francisco noch einmal völlig anders als alles, was wir bis dahin gesehen hatten. Es ist wie eine kleine, abgesonderte Insel inmitten des Sonnenstaats Kalifornien.
Das Wetter ist um einige Grad kühler, die Menschen sind freidenkend und kreativ, die Stadt strahlt eine geradezu pulsierende Lebhaftigkeit aus und sie hat das wahrscheinlich einzig akzeptable
öffeneliche Verkehrssystem an der Westküste. Es ist also nicht schwer zu erkennen, dass sowohl Mama als auch ich uns auf den ersten Blick verliebten.
Nun kam also die Gelegenheit für mich, mit meiner Arbeit nach Kalifornien zu reisen. Meine Kollegin war schnell überzeugt, diese Reise auf ein feiertagsbedingtes langes Wochenende zu legen, um im Anschluss an unsere Arbeitswoche San Francisco erkunden zu können. So flogen wir also am 20. Mai in Richtung Westen und kamen acht Stunden später auch vollkommen glücklich an. Um den Tag noch voll auszukosten, entschlossen wir uns, nach Sausalito zu fahren. Dies ist eine kleine, malerische Stadt direkt auf der anderen Küstenseite von San Francisco, wo man sich mit einem Durchschnittsvermögen von mindestens ein paar Millionen Dollarn auch gerne niederlassen kann. Natürlich ist ein Höhepunkt von Sausalito der Weg an sich, denn um von San Francisco dorthin zu gelangen muss man die Golden Gate Bridge überqueren. Und das taten wir dann auch per Mietwagen, keine Stunde nachdem wir gelandet waren.
Die Woche verbrachten wir in der näheren Umgebung mit verschiedenen Projekten, bevor es dann Donnerstag Abend endlich zurück nach San Francisco ging. Da der Verkehr dem hellen Wahnsinn bedenklich Nahe kommt, entschlossen wir uns,
das Auto in einem Parkhaus unterzustellen und uns auf vorhin erwähntes Nahverkehrssystem zu verlassen. Nebenbei sei erwähnt, dass in beiden Hotels in denen wir übernachteten täglich um 18 Uhr eine kostenlose Weinprobe stattfand.
Ich persönlich bin ein großer Anhänger von geführten Buststadtrundfahrten. Man bekommt einen guten Überblick und kann sich in Ruhe heraussuchen, was man sich später genau ansehen will. Unser Ticket galt für zwei Tage, so dass wir im Endeffekt gar nicht dazu kamen, dass Nahverkehrssystem zu testen, da wir mit List und Geschick alles so planten, dass wir den Tourbus zu weit entfernten Zielen nehmen konnten. Aber die meiste Zeit wurde eh gelaufen. Das klingt jetzt vielleicht nach einem ganz normalen Urlaub, jedoch sei gesagt, dass Laufen in San Francisco eine ganz eigene Herausforderung ist. Die Bilder werden besser illustrieren, was ich meine; es sei nur so viel gesagt: Der durchschnittliche Steigungswinkel der Straßen könnte vermuten lassen, dass man sich zuweilen in den Alpen verirrt hat.
Doch ungehindert dessen trotzten wir allen Steigungen und erklommen Hügel, beliefen noch einmal die Golden Gate Bridge und spazierten einmal den gesamten Pier entlang. Das beinhaltete natürlich einen Besuch am Fisherman's Wharf und den Seelöwen. Auch der Kultur wurde genüge
getan, indem wir den Sonntag Vormittag im San Francisco Ableger des Museum of Modern Art verbrachten (dessen Original ich erst im April mit Mama besucht hatte, aber das ist eine andere Geschichte).
Tief durchgefroren (wir hatten, gewöhnt an Florida-Sommer Temperaturen nicht mit einem so starken Abfall gerechnet), aber doch sehr traurig mussten wir schließlich am Montag Abschied nehmen und den Heimflug antreten (in Richtung eines von starken tropischen Stürmen heimgesuchtes Jacksonville).
Und nun sitze ich hier auf meinem Sofa, welches morgen von einer Kollegin abgeholt wird. Denn es ist tatsächlich schon so weit, dass ich meinen Hausrat auflöse und ab morgen in einer fast leeren Wohnung sitze. Das ist aber alles nur halb so schlimm, da am Dienstag meine Studienfreundin aus Deutschland kommt. Es ist nämlich so, dass ich nach Ende meines Praktikums einen ganzen Monat Zeit habe, um aus den Vereinigten Staaten auszureisen. Und da dachten wir uns so, wann hat man schon jemals wieder vier Wochen freie Zeit und tatsächlich noch jemand anderen mit dem selben Glück? Eben!
Deswegen werden wir uns nächsten Samstag in ein Auto setzen und einfach losfahren. Einmal die Ostküste hoch, wohin es uns so treibt. Alles, was wir wissen, ist
das am 26. Juli ein Flug nach Berlin startet, an Board dessen zwei Plätze für uns reserviert sind. Nein, das ist etwas zu ungeplant. Wir haben einen groben Fahrplan mit festen Stationen und einige Studienfreunde, die unterwegs besucht werden wollen. Vor allem aber haben wir eine ungeheure Menge an Vorfreude. Am 27. Juli dann um 7 Uhr früh endet das Abenteuer Amerika und es beginnt zur Abwechslung mal wieder ein Jahr Berlin...aber das ist ja erst der Anfang 😊.
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