So nebenbei - Kulinarische Genüsse und Ungenüsse in Mexiko


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Published: January 28th 2011
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Wir sind heute früh am Mariposa Monarchfalter Nationalpark angekommen und verbringen die Zeit bis zum Abend mit Lesen. Eigentlich ist es mal angesagt, etwas über die mexikanische Küche zu erzählen.

Vorweg gesagt – es gibt nicht d i e mexikanische Küche. Einmal ist es sowieso eine Verschmelzung der spanischen und indianischen Esskultur. Zum anderen bestehen viele regionale Unterschiede.

Gleich bei der Einreise von Nogales aus fielen uns die zahlreichen Pollo asado-Stände auf. Hähnchen werden halbiert, aufgeklappt und so als „Halbes“ auf dem Holzkohlengrill (asado) gebraten. Mit Chilligewürz wird nicht gespart. Die Vögel sehen ganz lecker aus – wir haben bisher aber aus Angst vor der „Rache Montezumas“ (Durchfall) darauf verzichtet und haben uns im Supermarkt die Pollo rostizada geholt. Eigentlich nichts anderers, nur halt am Spieß gebraten und wir vermuten bei der Zubereitung mehr Hygiene. Kirsten nennt die gebratenen Hähnchen wegen ihres Herstell-Standortes an belebten, staubigen Straßen: Dieselchicken (Aber sie isst diese und wurde noch nicht von Darmproblemen heimgesucht...).

Wo wir schon beim Fleisch sind: dem Kochtopf fielen auch die zahlreichen Leguane, die in Teacapan an den Buhnen hausten, zum Opfer. Leguane sind wohl eine kulinarische Spezialität der Indigenas, der indianischen Bevölkerung Mexikos. Wobei aber nicht unbedingt gesagt ist, dass nicht auch andersstämmige Mexikaner diese Leibspeise verdrücken. Hans sah unsere liebgewonnenen „Haustiere“ auf jeden Fall nur noch von zwei Jungs getragen und an einer Leine baumelnd davonziehen. Anscheinend haben die Jungs, mit Instrumenten lärmend, die Leguane aus ihren Felsenverstecken vertrieben und sie dann gefangen. Hoffentlich ist ihnen beim Verzehren schlecht geworden!

Gehen wir über zum Fischfleisch: Das durften wir ja selber zubereiten und nichts geht über ein in Butter gedünstetes Fischfilet. Oder a la Helmut: mit viel Ajo (Knoblauch) und Salz würzen, in Mehl wenden und dann braten. Fisch ist auch ein Standardangebot der Comedores (Gasthäuser). In Mazatlan hat Hans Fischfilet bestellt und das war doch etwas zu trocken gewesen. Vorher die Zubereitung abchecken!
Ganz bekannt ist Ceviche: Das ist in Limettensaft eingelegter Rohfisch, der mit einer Tomatenchilisoße und Salzcrackern serviert wird. Die Premiere fehlt uns noch – aber aufgepasst, muss unbedingt frisch sein!

Fleisch ist in der Standard-Tortilla enthalten. Tortillas (Fladen) wurden an der Pazifikküste mit Weizenmehl hergestellt. Dann kommt grob geraffelter Käse drauf (zumindest war das in Manzanillo so), Carne asado (kurzgebratenes, klein gehacktes Fleisch), frischer Koriander und Zwiebeln drauf. Ic h hab mir den Hackklotz für das Fleisch angesehen und entschied mich daraufhin zu einer Quesadilla, einer Tortilla nur mit Käse gefüllt. Hab’s gut überstanden, war natürlich vermutlich nicht so schmackhaft wie die Fleischvariante…

Ich habe in Mazatlan einen Estofado (Fleischeintopf) gegessen. Der wurde in einem Tongefäß serviert. Hat mich an den Tajin-Vulcano von Gerhild erinnert. War super lecker. Neben dem Fleisch (gibt es auch als Huhnvariante, auf die Penny schwor) sind Tomaten, Chillis und sogar Napolitas (entstachelte und gebratene Kaktusblätter) enthalten gewesen. Ich muss mir die Napos mal im Supermarkt holen und selber zubereiten. Viele mögen sie nicht sehr, aber in der Fleischsoße waren sie ein interessantes Detail.

Die Erklärungen werden hier noch weitergeführt, sobald neue kulinarische Entdeckungen auf unserer Reise gemacht werden.

Eines darf nicht fehlen: Die Dulces (Süßigkeiten)
Am Anfang war ich von den Matschi-Torten-Stücken angetan. Nicht die grell pink oder grün leuchtenden Cremetorten, sondern die mehr mit Schokofüllung oder Caramellgeschmack. Doch zweimal genossen, fand ich sie gar nicht mehr so gut, sondern billig schmeckend.
Als Cremeliebhaber bin ich dann zu den mit Custard (Vanillecreme) gefüllten Hörnchen und Taschen übergegangen. Hängt einem aber dann auch irgendwann zum Hals heraus und ist teilweise extrem schwierig zu transportieren.
Was immer runterging, waren die schön großen Schokoladen-Rührkuchen-Stücke. Immer noch mit dickem Schokoguß obendrauf. Da verging schon eine Zeit, bis man s e i n Stück vom Kuchenblech ausgesucht hat. Mit 5 Pesos hielt sich das Ganze finanziell auch sehr im Rahmen (ca. 40 Euro-Cent).
Hans steht auf Hörnchen mit Nuss. Wobei sich der Nussanteil auf ein paar gehackte Nüsse im Innern beschränkt. Also nicht zu vergleichen mit den Schweizer Nussgipfeli. Geschmacklich aber voll in Ordnung.
Helmut und Agnes haben sich auf Schweineohren eingeschworen. Das war dann schon mal alles zu Mittag…. Denn sie aßen immer abends warm und vollwertig.




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