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Published: July 16th 2013
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Das schlechte Wetter hat uns einige Tage frueher als geplant aus Squamish vertrieben. Und so sassen wir also viele Meilen lang in unserem Auto, auf dem Trans-Canada-Highway Richtung Osten. Unterwegs waren wir Sportklettern in den Begbie Bluffs in Revelstoke noch in British Columbia, und am Lake Louise in Alberta. Vor allem letzteres war ein wahnsinniger Touri-Ort, aber wunderschoen gelegen. Danach folgte noch Canmore, mit einem fantastischen, brandneuen
Recreation Centerund umgeben von Bergen.
Da uns die Campingplaetze unterwegs zu teuer waren waren wir Wild-Campen, nicht immer super idyllisch, aber umsonst. Der Tiefpunkt war auf jeden Fall ein Platz zehn Meter neben einem Bahngleis. Und im Gegensatz zu Deutschland gibt es hier Kilometer lange (wirklich!) Frachtzuege, mit sechs Triebwagen, die die Strecke alle ein bis zwei Stunden frequentieren. Terror. Die naechste Nacht verbrachten wir im Wald und wurden morgens von Arbeitern des Ski-Ressorts geweckt und des Platzes verbannt. Die Nacht danach verbrachten wir direkt neben einem Zement-Werk im stroemenden Regen (wir nannten den Platz "Mordor" 😊 bei Canmore. Doch es waren auch ruhige Schlafplaetze mitten in den unendlichen Waeldern dabei, mit Wahnsinns-Blick auf schneebedeckte Berge.
Unterwegs wanderten wir im Glacier National Park ueber Schneefelder auf den
Balu Pass und am Lake Louise am
Moraine Lake zum Eiffel Lake. Beim Sportklettern in Revelstoke gelangen mir 5.10c, 5.11a und 5.11d onsight und eine 5.11b auf den zweiten Versuch, am Lake Louise zwei 5.11a onsight. Piet und ich suchten uns danach eine 5.12b, boulderten die Zuege aus und hatten dann jeder 5-6 Versuche ueber zwei Tage. Vier Mal fiel ich am letzten schwierigen Zug. Man musste von einem horizontalen, schmalen Riss einen Meter ueber glatten Fels dynamisch nach oben auf die Abschluss-Henkelleiste ziehen. Und beim zweiten Go-Versuch blieb meine Hand zu allem Ueberfluss noch so in dem Riss stecken, dass ich Mittel- und Ringfinger der linken Hand mal wieder laenger tapen muss. Das hielt mich aber in der grenzenloser Motivation die schwerste Seil-Tour jemals zu klettern nicht davon ab, noch zwei Versuche zu geben. Leider eben erfolglos. Einige Tage spaeter konnte ich in Canmore aber schon wieder 5.10x klettern.
Die Landschaft im Banff National Park hier ist gepraegt von unendlichen Waeldern, Seen und Bergen. Das Tierleben hier umfasst Schwarz- und Grizzlybaeren, Bergloewen und Rehe, Rehkuehe und Elche. Begegnungen mit den gefaehrlicheren dieser Artgenossen blieben uns aber erspart, auch wenn wir uns gut informiert haben, was im Fall der Falle zu tun ist. Die Tage sind momentan
unendlich lang. Wir schwammen abends um zehn Uhr nach dem Klettern noch im Lake Louise, der obwohl von Gletschern gespeist warm genug ist.
Nachdem nun so grob Halbzeit ist, hielten wir es fuer angebracht, unser Auto in einem Vorort von Calgary auszuraeumen und zu putzen. Unsere letzte Nacht in Kanada verbrachten wir inmitten idyllischer Landwirtschafts-Landschaft und Dutzenden von Windraedern irgendwo im Nirgendwo von Alberta. An der Grenze ueberzeugten wir die US-Grenzbeamtin unser I-94 Ausreiseformular zu kassieren womit wir erneut offiziell in die USA einreisen mussten/konnten und uns somit erneut sechs Monate Aufenthaltserlaubnis garantiert wurden.
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