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Nachdem das letzte Wochenende so enttäuschend war, musste das nächste ja besser werden. Und das wurde es auch - viel besser sogar!
Schon allein das Wetter war um Längen besser, der Samstag begann mit blauem Himmel und Sonnenschein. Ich hatte über die Arbeit Freitickets für die Camera Obscura und das Edinburgh Dungeon besorgt und damit stand unsere Tagesbeschäftigung fest. Erstes Ziel: Castle Hill, Camera Obscura. Das ist quasi der Prototyp unseres Fotoapparats. Ganz oben auf einem kleinen Türmchen befindet sich ein Spiegel, der in 45°-Winkel über einem Lichtschacht angebracht ist. In dem Schacht befinden sich 3 Linsen, die das gespiegelte Bild vergrößern und letztendlich auf einen weißen Tisch in einem kleinen komplett abgedunkelten Raum projezieren. So sieht man in der kleinen Dunkelkammer in live was draußen in der Stadt gerade passiert - und das mit einer ganz simplen Konstruktion. Das Teil ist schon 160 Jahre alt, da kann man sich schon vorstellen, dass die Leute damals vor Schreck über so ein bewegtes Bild in Ohnmacht gefallen sind. Bei dem tollen Wetter hatten wir natürlich auch nen super Blick in die Ferne, war echt spannend. Im Rest des Gebäudes befindet sich die "World of Illusions", 5 Etagen voller optischer Illusionen und
Spielen mit den Sinnen. Thomas und ich hatten einfach so viel Spaß mit unserem inneren Kind, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie 3 Stunden verflogen sind. Allein vor den Verzerrspiegeln - die es ja nun eigentlich auf jedem Jahrmarkt gibt - hätten wir Stunden zubringen können, aber wir wollten ja dann auch die anderen mal ran lassen. Das krasseste Erlebnis war der sogenannte Vortex-Tunnel. Das war ein schmaler, etwa 10 m langer Raum, in dem sich nur ein Metallsteg mit Geländer befand und darum ein rotierendes, buntes Rohr. Vorm Betreten des Raums steht ein Schild, das davor warnt, dass einem im Tunnel schlecht werden könnte. Ich dacht nur, ach die wieder mit ihrer übergroßen Vorsicht! Aber als ich dann in der Mitte des Tunnels stand, wusste ich nicht mehr wo oben und unten ist, alles schien sich zu drehen, ich fühlte mich wie betrunken und konnte nicht mal mehr gerade stehen. Ich musste mich echt am Geländer festkrallen um die paar Meter zum Ausgang heil zu überstehen! Schon krass, wie leicht man das Gehirn so verarschen kann!
Danach sind wir wieder raus in die Sonne, haben uns etwas zu Essen gesucht und uns sogar ein völlig überteuertes Eis
geleistet - so ein super Wetter muss man schließlich voll und ganz genießen. Schließlich haben wir uns noch zum Dungeon begeben. Der war weniger spannend, also schon gut gemacht, aber leider lebt das Ding halt hauptsächlich von den Geschichten, die da drin erzählt werden. Und wenn dann alle Schauspieler so furchtbar schottisch sprechen, dass man kaum etwas versteht, kommt irgendwie keine richtige Gruselstimmung zustande. Naja, schlecht war es trotzdem nicht, nur gegruselt haben wir uns halt nicht.
Am Sonntag war das Wetter nicht mehr ganz so spektakulär, aber immer noch gut. Also haben wir spontan beschlossen zum botanischen Garten zu laufen. Der ist sogar vollkommen kostenlos, nur für die Gewächshäuser muss man Eintritt zahlen. Das finde ich sowieso komisch: einige Touristensachen sind hier komplett kostenlos, z.B. die ganzen Museen, die anderen kosten dafür aber gleich richtig viel. Zum Beispiel kostet das Schloss 16 Pfund Eintritt, das sind fast 20 €!! Wer würde denn in Deutschland 20 € Eintritt für ein Schloss bezahlen? Alles Abzocke hier...
Naja, zurück zum botanischen Garten. Der war wunderschön und da ja endlich der Frühling angekommen ist (dank des kältesten Frühjahrs seit 50 Jahren mit ca. 6 Wochen Verspätung...) hat auch gerade ganz viel geblüht.
Ein richtig entspannendes Naturerlebnis. Und in den Gewächshäusern habe ich mich bei tropischen Temperaturen, tropischer Luftfeuchtigkeit und tropischen Pflanzen sogar wieder ein kleines Stück nach Brasilien zurückversetzt gefühlt. 😊
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