Auf die Schulglocke, fertig, los!


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September 12th 2012
Saved: October 1st 2012
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Dieses Motiv kennen wir zwar schonDieses Motiv kennen wir zwar schonDieses Motiv kennen wir zwar schon

Diesmal aber mit Extra-Feature.
Die Schule hat wieder begonnen! Vielen Dank an die Schulleitung, dass sie ab heuer eine Woche von den Sommerferien wegnehmen und eine zusätzliche Woche im November anhängen, damit ich die Kinder früher los bin. Als ich der Britenmannschaft erzählt hab, dass österreichische Kinder im Normalfall bis Weihnachten gar keine Ferien mehr haben, kam großes Unverständnis auf. Aber ja, bei 19 Wochen Ferien im Jahr kann man schnell mal den Bezug zur Realität verlieren.

Der erste Schultag hat so begonnen, dass ich frühmorgens mit sichtlich erhobenen Mundwinkeln und stolzem Haupt die Küche betreten hab. BA fragt mich ständig „Are you alright? … Weil der Engländer das so tut, aber diesmal hat sie nicht fragen müssen. Sie hat gerade Anouskas Haare gemacht und festgestellt: „See how happy Barbara is.“ Oh ja, happy trifft meinen Gemütszustand.

Da ich den ganzen Sommer über kein Auto gefahren bin, ist es mir auch recht gewesen, dass BA darauf bestanden hat, die Kinder am ersten Schultag in die Schule zu bringen. Ich hab sie trotzdem begleitet, für den Fall, dass irgendwo eine Baustelle ist oder sich sonst was geändert hat. Und ich habs bitter bereut. Geändert hat sich nix. Die Radarboxen stehen immer noch da, wo
Brücke öffne dich!Brücke öffne dich!Brücke öffne dich!

Zuerst haben sie das Logo hochgeklappt, und dann die Träger :) Spectacular!
sie waren … und ich hab mir die ganze Hin- und Rückfahrt über ihre Suderei über ihren Ehemann anhören können. Eineinhalb Stunden Desperate Housewives-Geschichten … In so einem Fall stur lächeln und verlegen nicken.

Bevor ich sie am Abend abgeholt hab, hab ich noch einen schicken Ausweis bekommen, dass ich berechtigt bin, die Kinder an mich zu nehmen. (So ein Clipsteil für die Kleidung. Ich hab diese Woche gesehen, dass viele andere Abholmenschen dieses raufklippen … Niemals würde ich das tun. Ich hab ihn in der Tasche, falls mich wer fragt.) Und ich hab was unterschreiben müssen, dass ich weiß, dass ich die Kinder abholen darf. Letztes Jahr haben sie das einfach verabsäumt … und siehe da, ich hab die Kinder trotzdem bekommen!

Fazit von Tag 1: Ein fehlender Pullover. Vier Schultage später fehlt schon das halbe Schulequipment.

Nochmal zum Autofahren. Wenn du so lange einfach nicht gefahren bist, wirst du doch relativ unsicher. Ich hab sie in der Vorwoche ja jeden Tag in den Tennisclub gebracht, da hab ich mir dann piece for piece wieder Fahrpraxis aneignen können.

Am Wochenende war ich nirgends unterwegs, wo ich nicht schon gewesen wäre … Es wird zunehmend schwieriger, einen Platz zu finden, der mir unbekannt ist. Und doch hab ich hin gefunden. Hinter der Tower Bridge. Was ich auf der Tower Bridge schon wieder gesucht hab, weiß ich nicht, aber ich kann mich nicht satt sehen von dem türkisen Gebilde. Dahinter befindet sich der Eingang zu den St. Katherine Docks. Die anderen waren schon weg und es war erst später Nachmittag, daher gehe ich auf Entdeckungsreise, und… das Schlaraffenland hab ich gefunden. Also für Piraten. Lauter Schiffe, Boote, Yachten. Viele Kanäle mit lustigen Hängebrücken. Dort gefällts uns natürlich auch wieder.
Achja und woran merkst du, dass du schon britisiert bist? Die klappen neben mir die Tower Bridge auf und ich merks nicht mal! Dann geh ich über die Brücke heim, denk mir, „da is was faul“ …Sicherheitsmenschen … die Ampel schaltet auf Rot. Und schon ertönt die Sirene. Ich war auf der Brücke, als die neben mir die Träger hochgeklappt haben *ggg*

Es folgt der Französischsonntag! Gott war der diesmal furchtbar! Ich hab den, nicht für mich versicherten, Audi nicht bekommen und hab mit den Kindern am Rad zu Französisch fahren müssen. Für einen 20 Minuten mit-dem-Rad-Weg, haben wir 50 gebraucht, weil die Schnepfen von Mädchen die Räder nicht gefahren, sondern geschoben haben. Und rumgezickt haben. Schlussendlich stehen wir alle mit Tränen in den Augen vor der Tür der Französischlehrerin. Wie ich die Kinder mit dem Rad wieder abgeholt hab, hätte sie uns sogar angeboten, dass sie die Kinderräder ins Auto lädt und die Mädchen heimbringt, weil die sooo geheult haben, als wir angekommen sind.

Kaum sind wir zu Hause, stehen auch schon Maureen und Pat, Barries Eltern, vor der Haustür. (Immer wieder sonntags …) Ich hab jetzt so nix gegen die Beiden, es rennt halt dann alles in Slow Motion ab. BA und Barrie sind am Sonntag nie da, da hab ich die Kinder immer ganz allein … und die Großeltern. Da wir grade von unserer 3-Tages-Wanderung heimgekommen sind, bin ich in der Früh noch nicht dazu gekommen, die Küche aufzuräumen. Das Geschirr vom Frühstück war also noch nicht im Geschirrspüler, usw. Ich bin in mein Zimmer mich umziehen gegangen, wie ich wieder runterkomm ist alles weggeräumt. Fängt Maureen an, dass sie mir ein bisschen geholfen hat. „Das ist wieder typisch Barbara (also die andre, die BA), lässt alles stehen. So ist sie einfach.“ Jetzt haut die Schwiegermutter schon über die Schwiegertochter aus! Warum alle bei mir?! … Stur lächeln und nicken, Barbara. Wie immer …

Die Großeltern sind noch zum Dinner geblieben und wer hat den Vogel abgeschossen? Ich! Also nicht das Hendl, das auf meinem Teller gelegen ist, aber das Unterhaltungsprogramm war diesmal ich. Seit Monaten krieg ich meinen Teller angerichtet. An diesem Abend steht ein Topf mit Brokkoli in der Tischmitte, weil das neben all den Kartoffeln, Karotten, Karfiol und Kraut keinen Platz mehr gehabt hat. (Ich vermute ja, dass BA – ganz der Monk – den Brokkoli nicht zum restlichen Gemüse legen wollte, weil dies mit „K“ beginnt …) Keiner hat noch beim Brokkoli zugegriffen, und ich wollte aber einen, also nehme mir drei Stück raus. Dann schau ich auf meinen Teller und lacht mir da ne tote Raupe entgegen! Entsetzt schrei ich auf, nehme das Brokkoli-Teil mit Tier und haus in den Mistkübel. Damit wars das mit dem Brokkoli … Wie ich das Grüngemüse von meinem Teller abräume fängt BA an: „Na du hast aber gute Augen.“ Das Teil war so groß wie ein Schwein, dafür braucht man keine guten Augen. Wobei, die sind ja alle blind in dieser Familie … Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnt hab, aber Anouska ist so blind, die schläft sogar mit Brille, weil sie morgens sonst nicht mal aus dem Bett kommen würde. Daher müssen die Eltern mindestens einmal im Monat zum Optiker fahren, die Schrauben, die die Brille zusammenhalten, wieder festziehen zu lassen.

Neulich komme ich aus dem Bad, zanken sich BA und Anouska vorm Bücherregal. Das Kind sollte sich ein Buch aussuchen, das sie lesen möchte. Was will sie haben? Harry Potter Teil zwei. Es stehen alle Harry Potter-Bände im Regal. Warum will Anouska Band zwei lesen, obwohl sie nie einen Blick in Band eins geworfen hat? Horatia liest grade Teil eins … daher muss die Schwester mit Teil zwei starten. BA – ganz der Monk – versucht ihr zur erklären, dass das nicht geht. Sie kann nicht einfach so beim zweiten Teil von Harry Potter anfangen. Da fragt BA mich: „Barbara would you ever read part two, when you’ve never read part one?“ Völlig entsetzt sag ich “Nein”! Ich glaub, es war sogar ein “Halleluja nein!”. Anouska geht wütend weg, weil sie liebt mich ja. Wenn ichs nicht tun würde, will sies auch nicht mehr. Wie sie weg war, sagt BA zu mir „I knew
What's that?What's that?What's that?

Party auf der Straße ...
what your answer would be!“. Mein Ruf eilt mir also schon wieder voraus. Kommst du zurück!

Die Mädchen … hatten Schauspielunterricht am Samstag. Ich hatte … frei. Mir konnte das also wurscht sein. Anouska hat mir nur am Sonntagmorgen voller Elan ihre Geschichte erzählt: Barrie bringt sie zum Schauspielunterricht, die Mädchen steigen aus, deren Vater fährt davon. Die Mädchen gehen zum Eingang vom Theater … Zugesperrt. Kein Unterricht am Laufen. Niemand, der die Eltern hätte anrufen können … So sitzen die Zwillinge auf der Türschwelle … vier Stunden lang und schauen dem Schulsportteam am Sportplatz gegenüber zu, bis Barrie um 14 Uhr wieder auftaucht und die frustrierten Kinder mitnimmt. Ich hab jetzt Anweisung erhalten, wenn ich die Kinder wo hin bringe, soll ich bitte mit rein gehen, um sicher zu gehen, dass die Aktivität auch stattfindet. Und ich lach mich ins Fäustchen, dass ihnen das selbst passiert ist, und nicht mir. Denn ich lass die Kinder auch immer nur aussteigen und fahr dann davon 😉

Anouska hat ein neues Motto – „Practice makes perfect!“ … Sagte sie und spielte mit der Violine auf. Bis jetzt bin ich von den Instrumentalkünsten der Kinder verschont geblieben. Aber in diesem Term
Seht, was ich gefunden hab!Seht, was ich gefunden hab!Seht, was ich gefunden hab!

... Die wollten mich nicht ...
haben sie wieder Musik in der Schule. (Was die alles haben!!) Daher schleppen wir täglich die Violine mit in die Schule … und wer schleppt? Korrekt! Horatia fängt nächste Woche mit dem Chello an … Gott sei Dank bleibt das dauerhaft in der Schule!

Olympia und Paralympia sind Geschichte … Und ich hätte einen Teil Historie zumindest hören können. Am Montagmorgen fragt mich BA, ob ich den Lärm so um 23 Uhr gehört hab. Sag ich, nein, weil ich da kurz vorher schlafen gegangen bin. Na sie ist noch beim Fernseher gesessen und hat sich gedacht, ob das jetzt Donner ist … Nein, es war der Applaus am Ende der paralympischen Schlusszeremonie. Ach 😞

Gestatten, Bob! Mit diesen Kindern ist das ein Kreuz! Ich hab immer Tränen in den Augen: Entweder, weil sie mich in den Wahnsinn treiben und mir zum Heulen zumute ist, oder sie sind so lustig, dass ich nicht mehr aufhören kann! So am Montag beim Abholen von der Schule. Ich soll mich aufs Fahren konzentrieren und William fängt an, er möchte von nun an „Bob“ genannt werden. Ernsthaft! Oder Stevie oder Rachel! Ernsthaft! Nachdem die Mädchen und ich versucht haben, ihm zu verklickern, dass Rachel ein Frauenname ist, ist er davon wenigstens wieder abgekommen. Aber Bob? Seine Mutter daheim hat ihm erklärt, dass bei seinem Vornamen maximal ein „Will“ drinnen ist, aber kein „Bob“, denn das sei die Abkürzung für „Robert“.

Soll ich euch was sagen? Es hat seit zwei Wochen nicht mehr geregnet. Nein, es war am Wochenende sogar so heiß, dass ich die kurzen Hosen aus dem Spanienpaket wieder auspacken hab müssen! 26 Grad in London sind so selten wie Wasser in der Sahara.
Freuen sich die Briten, dass das Wetter mal eine stabile Hochdrucklage hat? Nein, natürlich nicht! Barrie fängt gestern an, dass er vor zwei Wochen das Dach bei seiner Mutter repariert hat und da es nicht regnet wissen sie jetzt nicht, obs dicht is, oder nicht.

Na dann, meine Lieben … Ich geh mal Eichhörnchen spielen … Anouska hat ein Muster mit den Hama Beads gelegt. Was Hama Beads sind? Diese Plastikringerl zum Bügeln, mit denen wir alle im Kindergarten gespielt haben. Sie hat mich gefragt, ob ichs ihr beim nächsten Mal bügeln mitbügeln kann … Das hab ich grade getan … Und das Teil viel zu lange unterm Bügeleisen gehabt, so dass die scheiß Plastikteile so zusammengeschmolzen sind, dass ichs von der Form nimmer runterbracht hab und die Form hab ich auch gleich ruiniert. Daher: Die Hama Beads einzeln von der Form kratzen, zu den fertigen Bildern legen, die kaputte Form hinters Kastl hauen und hoffen, dass sie drauf vergisst *gg*

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