Hoi An - die Stadt mit viel Flair


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January 7th 2013
Published: January 9th 2013
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Hoi An

Nach einer langen 11h Fahrt mit dem Schlafbus sind wir morgens um 7 Uhr in Hoi An angekommen. Der Bus war knalle voll und wir hatten die letzten beiden Plätze ergattert. Schließlich lagen wie dann zu fünft dicht an dicht in der letzten Reihe des Busses. Auf der Fahrt hat sich mal wieder eine langjährige Reiseerfahrung bestätigt: Ich glaube nämlich, dass Busfahrer niemals auf die Toilette müssen. Und darauf würde ich auch Wetten abschließen. Wenn diese nicht so geschäftstüchtig wären und mitten in der Nacht an einer Kreuzung mitten im Nirgendwo anhalten würden, um irgendwelche Güter aufzuladen, würden die Busse auch in einem Rutsch durchfahren. Solche Stopps muss man also geschickt für sich zu nutzen wissen.

Hoi An ist anders, und das im durchaus positiven Sinne. Schon bei der morgentlichen Ankunft im Hotel wird uns ein überaus herzlicher Empfang zu Teil, wie wir ihn während der ganzen Reise noch nicht erlebt hatten. Und diese angenehme positive Atmosphäre in der Stadt bleibt uns auch die ganzen 5 Tage erhalten, die wir hier waren. Hoi An ist überaus bezaubernd und hat sich seinen Charme auch trotz des Tourismusbooms erhalten. Die Altstadt von Hoi An, welche die letzten 200 Jahre fast unverändert überdauert hat, liegt direkt am Fluß in einer verkehrsberuhigten Zone. In den gemütlichen Gassen reihen sich kleine Schneiderein und Boutiquen sowie verträumte Restaurants und gesellige Bars aneinander. Wenn es dunkel wird sind sämtliche Gassen von den bunten Lichtern der Seidenlampen erleuchtet und bringen eine romantische Stimmung in die Altstadt. Dann kann man ganz entspannt und gemütlich durch die Gassen schlendern und sich in den Boutiquen Anregungen für einen neuen Anzug oder ein schickes Kleid holen. Hoi An ist nämlich nicht nur für seinen Charme bekannt, sondern auch für die Vielzahl an Schneiderein, in denen man günstig an einen maßgeschneidert Anzug, ein Traumkleid oder ein Paar auf seine speziellen Füße angepasste Schuhe kommt. So kostet ein Anzug im Feinsten Zwirn ca. 100€, ein Hemd vielleicht 28€ und ein Kleid je nach Stoff zwischen 35 und 80€. Alles fertig meistens innerhalb von 24h mit einer perfekten Passform.

Wenn man dann auch mal was anderes sehen möchte (bei Frauen kann man das auch ausschließen) hat man auch dafür zahlreiche Möglichkeiten. Zum Beispiel mit einem Fahrradausflug in die nähere Umgebung. Dabei stößt man unweigerlich auf den, unserer Meinung nach, schönsten Strand unserer bisherigen Reise. Ein breiter Sandstrand mit vielleicht nicht ganz perlweißen Sand, dafür aber schattenspendenden Palmen und netten Wellen zum Spaß haben. Ganz in der Nähe sind auch ein paar recht angenehme Ferien Resorts, in denen man in gehobenem Ambiente einen leckeren Kaffee genießen kann bevor es wieder mit dem Drahtesel weiter geht.

Als weiteres Ausflugsziel bieten sich die alten Cham Tempelanlagen von My Son an. Da wir aber schon mal die Tempel von Angkor Wat gesehen haben, ist das, was My Son zu bieten hat, eher ärmlich. Das liegt allerdings eher daran, dass die Amerikaner im Vietnam Krieg (welcher hier übrigens Amerikanischer Krieg heißt) diese Anlagen gezielt bombardiert hatten, und deshalb leider nicht mehr allzu viel davon übrig geblieben ist. Für einen Ausflug lohnt es sich aber allemal.

Was man sich in Hoi An auf keinen Fall entgehen lassen sollte, ist ein Ausflug zu den etwa 20km entfernten Marmorbergen. In Hoi An kann man sich auch mal trauen ein Moped für 2-3$ auszuleihen. Der Verkehr ist hier nur halb so wild wie in Ho Chi Minh Stadt. Die Verkehrsregeln sind allerdings überall sehr konfus. Hier gilt an einer Kreuzung: der Größere hat generell mal Vorfahrt! Wohl dem, der in einem Auto sitzt. Rote Ampeln stellen nicht zwangsweise ein Stopp für den dar, der die rote Farbe erkennt. Hier fährt man aus allen vier Richtungen in die Kreuzung, und zwar alle auf einmal. Irgendwie löst sich der Knoten schon. Überholen darf man auch rechts und man darf sogar auf der Gegenspur fahren - praktisch dem ganzen Verkehr entgegen. Wenn man diese Regeln beherzigt, kann einem fast nichts mehr passieren..

Die Marmorberge südlich von Da Nang sind 5 hohe Kalksteinfelsen, die reiche Marmorvorkommen aufweisen. Über eine steile Treppe am Berghang erreicht man eine von vielen anschaulichen Pagoden, die über kleine Wege und Treppen in die Berge eingelassen sind. Die Pfade sind gesäumt von zahlreichen Höhlen, und laden an einigen Stellen auch gerne mal zum Klettern ein. Wenn man eine Taschenlampe dabei hat, kann man auch wunderbar die vielen Fledermäuse erschrecken, die dann -wohl etwas zimperlich bei zu viel Licht- wild auseinander fledern. In der größten Grotte, die bestimmt 30m Hoehe aufweist, ist auch eine rießig wirkende Buddha Statue zu bestaunen. Wenn man den Beschreibungen zur Grotte traut, fallen durch die Löcher in der Höhlendecke zur Mittagszeit einige Sonnenstrahlen, die zusammen mit den Schwaden der Räucherstäbchen eine besonders mystische Stimmung erzeugen sollen. Nur zu dumm, dass bei unserem Ausflug einfach keine Sonne scheinen wollte. Wenigstens hat man von den zahlreichen Aussichtspunkten auf den Gipfeln eine wunderbare Fernsicht in die weite Umgebung. . .

Die Tage in Hoi An waren sehr angenehm, auch wenn das Wetter am Ende nicht das Beste war. Hier hatten wir auch mal das Gefühl Vietnam ganz pur und authentisch zu erleben, mit freundlichen, herzlichen und emsig strebsamen und geschäftstüchtigen Menschen, die es verstanden haben nicht nur von, sondern auch mit den Touristen zu leben.


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