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Published: August 18th 2008
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So, nachdem nun schon die ersten Beschwerden gekommen sind, muss ich wohl mal wieder ein paar Zeilen "zu Papier" bringen, bevor mir meine Stammleserschaft abhanden kommt, bevor sie irgendetwas zum lesen hatte. Zu meiner Verteidigung sei allerdings erwaehnt, dass ich natuerlich auch ersteinmal etwas berichtenswertes erleben muss und zum anderen der Zugang zu bezahlbarem Internet mit annehmbarer Geschwindigkeit auf den thailaendischen Inseln doch sehr limitiert ist.
Gleich der Hinflug begann mit einer Ueberraschung. Irgendwann sollte man sich an kleinere Zwischenfaelle gewoehnt haben, aber das der mir von den Emirates geschickte Flugplan mit den anbei liegenden Tickets ueberhaupt nicht uebereinstimmte hat mich dann doch etwas ueberrascht. Zum Glueck war der erste Flug nach Dubai noch der gleiche aber dort angekommen hatte ich dann froehliche 24h Aufenthalt. Also gleich wieder die erste Nacht auf einem Flughafen schlafen... Immerhin hatte ich so die Chance mir einmal Dubai anzuschauen. Ausserhalb des Flughafens hatte ich ploetzlich das Gefuehl mir haelt jemand einen auf die hoechste Stufe aufgedrehten Foen mitten ins Gesicht. Nach 15min auf-den-Bus-warten war ich schon klatschnass. Immerhin sind die Busse klimatisiert. Und nicht nur das: Auch die meisten Bushaltestellen sind wahre Oasen und ein guter Zufluchtsort vor der Hitze. Da es sich drinnen
ganz gut aushalten laesst, fahre ich einfach mit verschiedensten Bussen durch die Stadt und staune ob der Gigantomanie und der anscheinend unbegrenzten Baulust. Als haetten sie nicht schon genuegend Stahlmonster oder kuenstliche Inselgruppen (die kleine Palme, die grosse Palme und seit neuestem: the World) schiessen am Rande der Stadt Hochhaeusergruppen in die Hoehe fuer die Frankfurt/Main seine Buchmesse verkaufen wuerde. Ausser Hochhaeuserstaunen und Schwitzen laesst sich tagsueber in Dubai leider nicht viel machen (ok, einkaufen vielleicht) und deshalb schleppe ich mich hechelnd zum naechsten Bus und fahre wieder zum Flughafen.
Am naechsten Morgen schaffe ich es dann tatsaechlich doch noch nach Bangkok. Die Reise geht also los; es ist der 5.8. Zuallererst ein Zimmer in Bangkok finden, was mir dank eines ziemlich durchgedrehten Amis auch gleich gelingt und dann erstmal schlafen. Jep, den ersten Nachmittag verschlafe ich, denn ich bin einfach kaputt. Es regnet aber sowieso. Am naechsten Tag mache ich dann die typische Touritour mit Kaiserpalast, endlosen Buddhastatuen und Tempeln und treffe doch tatsaechlich drei Maedels, die ich aus Deutschland kenne. Die Welt ist ein viel zu kleines Dorf... Am naechsten Tag wird die kleine persoenliche Stadterkundung fortgefuehrt und ich wandere durch Chinatown. Ueberall auf der Welt scheint
es wichtig zu sein, dass es in Chinatown viel zu duenne Gehwege fuer viel zu viele Menschen gibt und dass die Strassen voll Autos gestopft sind. Deshalb braucht mein Taxi auch ewig, um zum Busbahnhof zu gelangen. Das ist allerdings nur halb so schlimm, denn mein Bus faehrt leider erst 21.40 ab - als ich das erfahre ist es gerade mal 14.00. Zum Glueck hab ich ein paar Buecher mit...hoffentlich sind die spannend. An Uebernachtfahrten muss ich mich erstmal wieder gewoehnen. Oder an zu kleine thailaendische Bussitze. Die Fahrt geht nach Chumporn und wir sind um 5.00 in der Fruehe da. Aber die Thais sind fleissige Arbeitsbienchen und deshalb schon auf den Beinen um einen Fisch- und Fleischgrossmarkt zu bevoelkern. Das halbe Schweine und gerade zerhackt-werdende Fische mich hier im Sueden Thailands als erstes begruessen hatte ich irgendwie nicht erwartet.
Kaum auf dem Boot auf die Insel Koh Tao stuerzt sich eine Horde von Rattenfaengern auf die harmlose Backpackermeute und versucht uns Hotels und Tauchkurse zu vermitteln. Ich kann widerstehen, bin allerdings spaeter doch in einem der Tauchkurse gelandet. Das ganze haette ich auch schonmal viel eher machen koennen. Nach kurzer Gewoehnungsphase scheint das Atmen unter Wasser ziemlich normal
und man laesst sich auch nicht irritieren, wenn in 18m Tiefe ploetzlich die Gesichtsmaske oder das Atemgeraet rutscht. Auf Koh Tao lerne ich auch die ersten etwas ernsteren Reisebekanntschaften kenne. Bevor es hier zu Missverstaendnissen kommt: ernstere Reisebekanntschaft ist eine, die laenger als eine Busfahrt oder ein Abendessen haelt und sich mindestens ueber 1-2 Tage erstreckt. Die Tage auf Koh Tao verbringe ich mit einer Niederlaenderin und zwei Muenchner Damen. Insgesamt gibt es hier wahnsinnig viele Muenchner - bis jetzt habe ich noch keine anderen Deutschen getroffen. Nach 4 Tagen Koh Tao habe ich endlich eine gesunde Braeune, einen offiziellen Tauchschein und keine Lust mehr auf "American Breakfast" (2 Scheiben Toast mit Ei, Marmelade und Schinken). Also weiter zur naechsten Insel Ko Phangnan, die vor allem durch und fuer seine Full Moon Parties bekannt ist. Ich gehe es etwas ruhiger an und verkruemel mich an den Nordstrand. Bungalow mit Haengematte direkt am Strand. Bei Lust und Laune einen Fruchtsalat oder frische Fruchtshakes. Was will und braucht man mehr? Leider gibt es keine Wasserfaelle zu sehen, da es einfach zu trocken ist. (angeblich ist ja Regenzeit!?) Nach 2 Tagen Strandidyll wird das weiterziehen direkt schwierig. Damit das ganze doch noch ein
wenig spannend wird, nehme ich das Nachtboot, was von aussen wirkt wie eine alte Barkasse aus dem 2. Weltkrieg und innen einfach nur wie eine einzige riesige Matratze. Zum Glueck ist der Seegang nicht allzu stark, so dass man beim Hin- und Herrollen nicht staendig mit dem Bettnachbarn zusammenstoesst. Gegen 5:00 werden wir wieder ausgeladen und da mir keiner der Thais verraten will wo der Busbahnhof ist, muss ich wohl oder uebel doch einen Minibus nehmen, obwohl ich weiss, dass ich somit doppelt so viel bezahle. Am Ende bezahle ich 250 Baht (statt der eigentlichen 100) und nehme ein Taxi, einen Minibus, ein Motorroller bevor ich endlich im Bus sitze. Der Busbahnhof war natuerlich nur ungefaehr 500m vom Pier entfernt...
Trotzdem komme ich heil im Khao Sok Nationalpark an und habe noch den ganzen Nachmittag um durch den Dschungel zu wandern. Am beeindruckendsten sind die Zikaden, die den kompletten Tag ueber ohrenbetaeubenden Laerm machen. Sie haben wohl um die 15 Jahre unter der Erde verbracht und haben nun nur ein paar Tage um einen Partner zu finden. Das erklaert wohl auch den Druck. Der ganze Dschungel klang wie in einem billigen Horrorfilm, wenn im Hintergrund der entscheidenden Szenen eine
Art Kreissaegengeraeusch kommt. Man muss es einfach mal gehoert haben. Ansonsten gab es wie zu erwarten eine Menge Baeume, Lianen und Insekten. Den Blutegeln konnte ich jedoch erfolgreich aus dem Weg gehen. Am naechsten Morgen ging es dann noch weiter Richtung Sueden nach Krabi. Da in Minibussen meist kein Platz im Kofferraum vorhanden ist, werden Taschen und Rucksaecke auf dem Dach verstaut. Das klingt schon gewagt und auf der Fahrt nach Krabi hat sich auch tatsaechlich einer der Rucksaecke von uns verabschiedet. Zum Glueck hat ein hinter uns fahrendes Auto das mitbekommen und uns darauf aufmerksam gemacht, sonst gaebe es wohl einen thailaendischen Minibusfahrer weniger und dafuer einen Belgier unter Mordverdacht mehr. In Krabi selbst ist nicht wirklich viel zu tun, ausser das man zu zwei entfernten Straenden fahren kann, was wir (inzwischen habe ich die ersten Nicht-Muenchner getroffen!) natuerlich auch machen. Allerdings gelangt man dahin nur per Boot und bei den Preisverhandlungen versuchen mir die Thais zu erklaeren, warum sich die Preise seit Mai verdoppelt haben. (Oelschock und so...) Immerhin ist der Strand wirklich schick und man kann auch ein paar Kletterern zuschauen. Krabi und die umliegenden Straende koennte ich fuer einen Thailandurlaub also durchaus empfehlen.
Das war
es dann auch erstmal mit dem Thailandaufenthalt. Morgen geht es dann nach Malaysia um die Ueberfahrt nach Sumatra zu bewerkstelligen. Sobald ich eine DSL-Verbindung gefunden habe, lade ich auch ein paar Bilder hoch. Hier wuerde das wohl Stunden dauern.
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