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Published: October 11th 2009
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Der letzte Stopp in Thailand war in Bangkok. Entgegen vieler Vorwarnungen, wie dreckig und hektisch die Stadt sei, habe ich mich sofort in Bangkok verliebt! Die Stadt hat einfach so viele Gesichter, die Menschen sind super freundlich und es gibt immer etwas zu sehen. Ich koennte mir sogar gut vorstellen, hier mal fuer ein paar Jahre zu arbeiten.
Direkt nach der Ankunft haben wir ein Hostel in der Naehe der Khao San Road gefunden. Das Zimmer konnte zwar hinsichtlich Sauberkeit und Komfort mit keiner Unterkunft in Thailand zuvor mithalten, war aber trotzdem noch okay und vorallem billig. Und ausserdem musste wir ja hier nur schlafen. Die Tage in der Hauptstadt haben wir mit einer Menge Sight Seeing verbracht. Der Royal Palace, Wat Pho, China Town und Little India standen ebenso auf dem Programm wie auch der Besuch zahlreicher Einkaufszentren, Maerkte und sogar eines Phallus-Schreins (vielen, vielen Dank nochmal fuer diesen witzigen Tipp! Das haette ich so wohl nie gefunden!!!). Ich fand alles aufregend und obwohl Bangkok zu gross ist, um wirklich alles zu sehen, bekommt man einen guten Eindruck!
Besonders toll war auch, dass ich dort die Thailaenderin Om wieder getroffen habe, mit der ich die Zeit im Mekong-Delta in Vietnam verbracht habe. Die Wiedersehensfreue war gross und mit jemandem, der die Stadt wie seine Westentasche kennt, bekommt man noch ganz andere Orte zu sehen, als die die im Lonely Planet erwaehnt werden. Sie hatte natuerlich auch so manchen Geheimtipp fuer Restaurants und Bars, sodass die Zeit wirklich super war und wir uns schon verabredet haben, das Ganze naechstes Jahr auf meinem Rueckweg zu wiederholen bevor es dann nach Deutschland geht!
In eine der grossten Touristen-Abzocke-Fallen sind wir dennoch getappt 😉 ! Aber auch das gehoert wohl zu einem Bangkokbesuch dazu! An einem Abend haben wir uns entschlossen, in Bangkoks Rotlichtviertel Patpong zu fahren, um dort eine der beruehmten Ping-Pong-Shows anzuschauen, von denen ich schon viel von anderen Reisenden gehoert hatte. Natuerlich wird man ueberall davor gewarnt, nicht in die Bars zu gehen, in denen mit Gratis-Sexshows geworben wird, aber manchmal ueberwiegt wohl die Neugier. Ueberall auf der Strassen haben zahlreiche Maenner fuer „ihre” Clubs geworben, in denen man den Go Go Frauen dabei zuschauen kann, wie sie Tischtennisbaelle aus ihren Genitalien schiessen oder rohe Eier und andere merkwuerdige Gegenstaende darin verschwinden lassen. Soetwas konnte ich mir doch nicht entgehen
lassen!?!? :D Nachdem wir uns also den ganzen Abend von diesen Maennern haben bequatschen lassen, hatten wir dann eine Bar gefunden, in der wir unser Glueck versuchen wollte. An der Tuer wurde uns zigfach versichert, dass der Eintritt gratis sei und man lediglich ein Getraenk fuer 100 Baht kaufen muss. Wie konnten wir das nur glauben?!?! 😊 Aber als wir dann noch zwei junge Englaender am Eingang getroffen haben, die ebenfalls eine solche Show anschauen wollten, aber genauso verunsichert und vorsichtig wie wir waren, haben wir uns staerker gefuehlt und sind zu viert die Treppen hinauf in den Club gegangen. Hey... falls ihr bei eurem naechsten Bangkok-Besuch vorhabt, euch eine solche Show zu goennen... lasst es lieber! Das Ganze ist schlicht eklig. Zunaechst tanzen dort keine heissen, sexy Frauen, sondern alte, dicke, gelangweilte Mannsweiber, die alles andere als erotisch auf dem Boden rumrollen und ihre Beine weit oeffnen. Dass sie die Faehigkeit besitzen, diverse Gegenstaende in ihrem Koerper verschwinden zu lassen, will ich ihnen gar nicht absprechen, aber es ist leider alles andere als grazil oder erotisch. Nachdem wir nach wenigen Minuten einige widerlich feuchte Tischtennisbaelle abbekommen und zugeschaut hatten, wie Kerzen auf einer Torte ausgeblasen wurden, ohne dabei den
Atem zu benutzen, war auch unser fuer 100 Baht angepriesenes Bier zur Haelfte leer. Die Stimmung war bis dahin ziemlich lustig, aber da die Show einfach daneben war, hatten wir beschlossen kurz darauf wieder zu gehen. Aber dass es dann so schnell ging, damit hatten wir nicht gerechnet. Wie gesagt, wir hatten es gerade geschafft, ein halbes Bier zu leeren (und glaubt mir, wenn man in einer siffigen Go Go Bar haengt, trinkt man schon aus Verlegenheit im Sekundentakt einen keinen Schluck aus der Flasche, weil man glaubt, sich daran festhalten zu koennen!). Und ploetzlich stand vor unserem Tisch eine dicke Huenin mit einer Taschenlampe, die sie uns direkt ins Gesicht hielt. Mit tiefer und mehr als unfreundlicher Stimme wurden wir fast angeschriehen, dass wir doch zahlen sollten. Wahrscheinlich war das die Methode, mit der man die Touristen, die sich in dieser Bar verirrt hatten, verunsichern wollte, damit diese dann die horrende Rechnung zahlen, die ihnen vorgelegt wurde. Tja und da war dann eben auch die Rechnung, nach der wir natuerlich nicht gefragt hatten. Darauf wurden die Bier nicht mit 100 sondern mit 300 Baht berechnet, was bei einem Umrechnungskurs von 100 Baht zu etwa 2 Euro ja noch voellig
okay gewesen waere. Leider standen auf der Rechnung auch noch diverse Getraenke, fuer die nackten Frauen. Also noch mal 600 Baht. Dazu kam eine Gebuehr von 1000 Baht fuer jeden von uns, weil wir die Frauen angeschaut hatten. Statt der erwarteten 400 Baht sollten wir als alles in allem ploetzlich 5.800 Baht zahlen 😊! Mit jeder Sekunde, die verging und in der wir noch nicht unsere Geldboersen zueckten, wuerde die Dame unfreundlicher und begann lauter zu schreien, dass wir doch endlich zahlen sollten. Es sei ihr Club und wir haetten hier die Show genossen, die im Uebrigen noch nicht mal zu einem Viertel vorbei war! Wenn ich allein gewesen waere, haette diese Einschuechterungstaktik bei mir bestens funktioniert. Ich haette wahrscheinlich veraengstigt gezahlt um weiteren Aerger zu vermeiden und haette mich hinterher ueber meine Dummheit geaergert. Zum Glueck hatten wir aber die Englaender dabei, die erst mal heftig anfingen zu diskutieren. Nach einer kurzen Diskussion wurden dann die Ladydrinks gestrichen, sodass die Rechnung geringfuegig billiger ausfiel. Doch der einen Englaenderin ist dann der Kragen geplatzt. Sie ist ploetzlich lauter als die Huenin geworden und hat alle Schimpfwoerter ausgepackt, die sie in ihrem Leben jemals gelernt hatte. Ploetzlich war ich mir nicht
mehr sicher, vor wem ich eigentlich mehr Angst hatte... ihr oder der Clubinhaberin 😊 Aber dank ihres Wutausbruchs haben wir am Ende irgendwie 1700 Baht fuer alle vier gezahlt und konnten gehen. Mein Herz hat geklopft wie verrueckt und ich hatte schon maechtige Tuersteher erwartet, die uns ein zweites Mal anhalten wuerden. Aber dem war zum Glueck nicht so. Wir konnten gehen und auf der Strasse erstmal ausatmen und uns ueber die dreiste Abzocke aergern und ueber die beeindruckende Explosion der Englaenderin freuen! Den restlichen Abend haben wir dann uebrigens zu viert in einer Schwulenbar in Patpong verbracht, in dem der Carlos staendig von diversen Maennern angebaggert wurde, wir aber wenigstens fuer das Bier nur den normalen Barpreis bezahlen mussten! 😊
Aber neben all den tollen Eindruecken von Bangkok hat wohl auch die Erfahrung an diesem Abend dazu beigetragen, dass ich die Stadt und natuerlich auch all die anderen tollen Orte in Thailand noch lange in Erinnerung behalten werde!!
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Harald und Nang
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Gut geschrieben u. anschaulich
Hallo Tina und Freund, eure Beschreibung eures Bangkok-Aufenthalts gefällt uns sehr gut. Schön lebendig und anschaulich beschrieben. Wer von euch beiden hat denn die schriftstellerischen Qualitäten? Auch die Fotos sehr gut, ebenso in den anderen Blogs. Wenn ihr mal wieder in Bangkok seid, wir können euch sicher noch Tips geben, was ihr noch machen könnt, Nang ist Thailänderin und hat 17 Jahre in Bangkok gelebt und sie kennt (fast) alles. Sollte es euch mal in den Nordosten verschlagen, auch hier, Heimat von Nang, kennen wir uns aus, besonders in der Region "Roi Et". Wir wünschen euch auch weiterhin viel Freude beim "Weltenbummeln", Harald und Nang