Von Palawan in die Visayas


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April 12th 2012
Published: April 12th 2012
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1: Seasnake 16 secs
Sonntag, 1. April 2012

Beim Aufstehen mussten wir bereits feststellen, dass das Wetter sich wiederum zu unseren Ungunsten verschlechtert hatte. Den geplanten Islandhopping-Trip verschoben wird daher kurzerhand auf einen anderen Tag. Wir lasen am Morgen auf der Veranda und legten uns nach dem Lunch für eine ausgiebige Siesta hin. Als wir gegen halb vier aufwachten, hatten sich die Wolken verzogen und wir konnten doch noch ein paar Sonnenstunden am Strand erhaschen. Wir fotografierten den Sonnenuntergang und die bereits heranziehende nächste Gewitterzelle.

Als wir um halb acht Uhr zum vereinbarten Abendessen gehen wollten, mussten wir feststellen, dass die Berichte, welche wir über Dan im Internet gelesen hatten, offenbar nicht übertrieben waren. Er stritt sich lautstark mit zwei weiblichen französischen Gästen und legte dabei ein Verhalten an den Tag, welches für einen Hotelier schlicht inakzeptabel ist und wir uns nur durch ein akutes Symptom einer ausgeprägten Schizophrenie plausibel erklären könnten. Auch das Personal, welches der Szene weitgehend hilflos beiwohnte, machte auf uns den Eindruck, als erlebe es einen solchen Zwischenfall nicht zum ersten Mal... Ron, der uns jeweils die Mahlzeiten servierte, erklärte später entschuldigend, sein Boss sei manchmal etwas loco.

Wir baten das Personal kurzerhand, uns das Nachtessem auf der Veranda des Cottage zu servieren, wo wir dann einen ruhigen Abend verbrachten. Die Stimmung erlitt allerdings durch das Erlebte doch einen kleinen Dämpfer.



Montag, 2. April 2012

Nachdem wir am Vortag die Island-Hopping- Tour verschoben hatten, war heute das Wetter wieder besser und wir entschieden uns, heute Tour A zu den Kalkstein-Inseln bei Miniloc zu machen. In einer kleinen Nussschale, die beidseits durch Bambusverstrebungen stabilisiert wurde, fuhren uns zwei nette Philippinos durch das etwas unruhige Meer. Nach einer Dreiviertelstunde erreichten wir Small Lagoon, die eigentlich sehr schön wäre, einfach ohne die 15 bereits vor uns angekommenen Boote... Mit Schnorchel und Maske ausgestattet schwammen wir im Zick Zack durch die in Schwimmwesten strampelnden Nichtschwimmer-Touristen hindurch und gelangten so in die hintere Lagune. Türkisblaues Wasser umringt von scharfen Felsen- eigentliche Postkartenidylle. Trotzdem sind wir etwas enttäuscht, weil zu dem Paradies so wenig Sorge getragen wird. Viele asiatische Touristen trampeln auf den letzten übriggebliebenen Korallen herum und endlos viele Boote ankern mitten in den Riffen und zerstören sie so; fix installierte Bojen, welche an einem solchen Ort sicherlich Sinn machen würden, suchen wir vergebens...

Weiter ging es mit einem kurzen Abstecher durch die Big Lagoon, wo wir aber nicht ins Wasser gingen. Dafür konnten wir am nächsten Ort Taucherbrille und Schnorchel montieren, und es lohnte sich! Hier gab's einen schönen Korallengarten zu sehen, faszinierend zu beobachten war auch ein Schwarm Kalamare, welche immer wieder die Farbe wechselten. Ebensolche wurden uns beim nachfolgenden Zmittagessen am Strand serviert, welches von der Crew mit viel Liebe für's Detail (Tischtuch!) zubereitet wurde. Leider hatte es auch hier bei unserer Ankunft schon neun weitere Boote, mit der erhofften einsamen Inselstimmung wurde es daher nichts. Es liegt wohl daran, dass die Woche vor Ostern inzwischen auch in Asien zur beliebten Ferienwoche avanciert ist.

Nach dem Mittagessen gingen wir noch einmal ins Wasser um etwas zu Schnorcheln. Dann machten wir noch einen Abstecher zur Secret Lagoon, welche man nur durch ein knapp ein Meter grosses Loch im Felsen erreicht und welche im Übrigen vollständig von Fels umgeben ist. Wir hatten das Glück, dass ausser uns gerade niemand dort war. So konnten wir uns gut vorstellen, wie diese Lagoon zu ihrem Namen gekommen ist...

Danach fuhr uns die Crew zurück ins Hotel, wo wir den restlichen Tag mit Baden und Lesen in der einmaligen Umgebung genossen.



Dienstag, 3. April 2012

Heute gingen wir es ein wenig gemächlicher an und schliefen nach gut zwei Wochen wieder einmal ein wenig aus. Um halb Zehn nahmen wir das Frühstück und legten uns an den Strand. Gegen Mittag hatten wir vor, ein Tricycle nach El Nido Town zu nehmen, um den kleinen Ort doch noch mit eigenen Augen zu sehen. El Nido ist bis heute ein einigermassen verschlafenes Nest geblieben, welches in einer malerischen Bucht gelegen ist. Seinen Namen hat es von den zahlreichen Schwalben, deren Nester (Nidos) in der Umgebung eingesammelt werden um dann nach ganz Südostasien exportiert und zu bird's nest soup verarbeitet zu werden. Wir hatten zum Glück nie die Gelegenheit, diese eher zweifelhafte Spezialität zu probieren...

Der Kellner unseres Hotels hatte uns am Morgen angeboten, dass wir in der Stadt im Partnerrestaurant etwas 'included' zum Mittagessen bekommen würden, damit wir nicht ins Hotel zurückkehren müssten. Als wir aber dort ankamen, wollte das Personal zuerst nichts davon wissen. Als wir etwas insistierten kam nach einer halben Stunde dann der Koch verschlafen angeschlurft. Da sich dieser aber offenkundig unmotiviert, ohne T-Shirt, völlig verschwitzt, hustend und herumspukend an die Arbeit machte, verging uns ziemlich rasch der Appetit und wir ergriffen kurz angebunden die Flucht.

Im El Nido Art Café kauften wir danach ein paar Karten und ein T-Shirt und konnten dann doch noch etwas essen ohne Angst zu haben uns mit bösartigen Mikroben zu infizieren...

Danach kehrten wir wiederum mit einem Tricycle zurück ins Hotel. Dort angekommen genossen wir noch einmal ein paar wundervolle Stunden Sonne, Meer und Strand.

Beim Nachtessen kamen wir noch einmal mit Dan ins Gespräch, und uns gegenüber zeigte er sich wieder von seiner sympathischeren Seite. Er erzählte uns von seinen Erfahrungen mit den Einheimischen, welche er beim Aufbau und Betrieb des Hotels gemacht hat. Dabei zeigte er teilweise etwas missionarisch anmutende Vorstellungen, wenn er davon erzählte wie es ihm ein Anliegen sei, den nicht gerade arbeitswütigen Inselbewohnern Disziplin beizubringen. Wir verabschiedeten uns daher nach einiger Zeit, um noch die Koffer zu packen.

Den Tag liessen wir auf der Veranda bei einer Zigarre und Rum ausklingen.



Mittwoch, 4. April 2012

Wir brachen um 06:30 vom Las Cabanas auf und gingen zu Fuss zur Strasse. Dort wartete überraschend Nerry, unsere gesprächigen Reiseführerin von der Hinfahrt. Sie brachte uns zum El Nido Airport.

Der Airport ist im Wesentlichen eine Schotterpiste mit einem Terminalgebäude. Unser sorgfältig gepacktes Gepäck wurde einmal mehr vollständig aus- und dann wieder eingepackt. (Kein Geld für übliche Geräte des Sicherheitschecks). Danach mussten wir noch einiges Übergepäck bezahlen, da wiederum nur 10kg inklusive waren. Die philippinischen Airlines haben da offensichtlich eine lukrative Nische entdeckt, welche sie schamlos ausschlachten...

Nach einer kurzen Wartezeit bei Tee und Keksen landete die Maschine aus Manila und wir wurden zum boarding gebeten. Auf dem Weg zum Flugzeug standen einige Frauen Spalier, welche die Fluggäste singend verabschiedeten. Wir stiegen in die Dornier Do 228, welche kurz Anlauf nahm und dann abhob. Der Blick auf El Nido aus der Luft war wie erwartet grandios. Aber auch der restliche Flug hatte einiges zu bieten, da der Turboprop tiefer und langsamer flog als die bisherigen Flugzeuge, mit welchen wir Transfers hatten. Spannend war vorallem der Anflug auf Manila, bei welchem die Piloten wohl wegen tief liegender Wolken die letzte Viertel Stunde auf geschätzten 1'500m über Grund flogen, und so eine guten Blick auf Lake Taal und die Vororte von Manila bot. Die Landung, nach einem Überflug über den internationalen Flughafen von Manila und einer Schlaufe über die Manila Bay und um die Mal of Asia war für Flugbegeisterte ein echter Leckerbissen. Die meisten Passagiere (z. B. Delia) konnten dies indes nicht geniessen, da es doch beträchtlich schüttelte und rüttelte.

Nach der Ankunft machten wir einen Transfer zum Terminal 2. Dort warteten wir drei Stunden auf den Weiterflug mit Air Philippines, welcher dann pünktlich startete. Der Flug im Airbus A 319 nach Dumaguete dauerte knapp eine Stunde. Dumaguete liegt auf der Insel Negros. Sie hat diesen Namen wegen den schwarzen Sandstränden (vulkanischer Ursprung).

In Dumaguete wurden wir bereits vom Fahrer des Atmosphere Resorts erwartet. Kurz nach drei Uhr waren wir im Hotel angekommen. Wir checkten ein und bewunderten das von uns gebuchte Zimmer mit Kochnische, welches sich als Zweieinhalbzimmer-Apartment mit voll eingerichteter Küche herausstellte! Alles war liebevoll und nach Feng Shui eingerichtet. Sogar eine Früchteschale stand bereit...

Wir gingen kurz zur Tauchschule, wo wir vom Schweizer Basisleiter Cornel und Mike, einem weiteren Schweizer Diveinstructor, herzlich begrüsst und in den Tauchbetrieb eingeführt wurden. Die Tauchbasis machte einen hochprofessionellen und top organisierten Eindruck. Wir meldeten uns für drei Tauchgänge am nächsten Tag an. Dann überkam uns angesichts der tollen Küche in unserem Apartement plötzlich die Lust, wieder einmal selber etwas zu kochen. Wir machten uns zu Fuss auf den Weg Richtung Dauin, der nächsten Ortschaft. Zum Glück nahm uns nach einigen hundert Metern ein Tricycle mit, denn es wäre sicherlich noch eine gute Stunde zu Fuss gewesen.

In Dauin versuchten wir, auf dem lokalen Markt alle Zutaten für ein halbwegs anständiges Pastagericht zusammenzukaufen, was erstaunlich gut ging. Sogar zwischen zwei verschiedenen Sorten Spaghetti konnten wir auswählen!

Nach einigem Suchen fanden wir auch wieder ein Tricycle, welches in unsere Richtung fuhr. Zusammen mit dem Fahrer und fünf anderen Passagieren zwängten wir uns in das kleine Gefährt. Sowohl für uns als auch die Einheimischen, welche uns zuerst skeptisch, dann aber freundlich lächelnd beäugten war es ein lustiges und authentisches Erlebnis.

Im Hotel machten wir uns umgehend ans Kochen. Das Resultat war ziemlich ok, auch wenn die „Original italian tomatosauce“ verdächtig nach Ketchup schmeckte. Mit einer zünftigen Portion Chili machte Delia diesen Mangel aber problemlos wett.

Wir genehmigten uns noch eine Zigarre und ein Glas Brandy, welches wir ebenfalls in Dauin erstanden hatten, und lauschten auf der Veranda das Zirpen der Grillen.



Donnerstag, 5. April 2012

Wir trafen am Morgen im Tauchcenter Emma, eine englische Tauchlehrerin, welche uns für den anstehenden Tauchgang am Hausriff briefte. Nach kurzem und unangenehmen Einstieg bei Brandung und steinigem Strand tauchten wir ab. Bereits kurz danach wurden wir von einem grossen Schwarm Barrakudas passiert. Die ca. 50cm grossen Raubfische sind pfeilschnell, an diesem Morgen nahmen sie es aber etwas gemütlich.

Nach einigen Minuten erreichten wir in 30 Metern Tiefe dann drei Frachtcontainer, welche die Tauchschule vor etwa einem Jahr versenkt hat, um ein künstliches Riff zu schaffen. Diese sind bereits ziemlich bewachsen, und beim tiefsten tummelten sich Rotfeuerfische und Fledermausfische. Wir gingen auf etwa 20 Meter Tiefe, wo Delia plötzlich ein Seepferdchen erspähte. Emma hatte uns beim Briefing gesagt, es habe zwei, ein rotes und ein rosarotes, wobei letzteres sehr scheu und selten anzutreffen sei. Es hatte sich tatsächlich gut versteckt, aber Delia stöberte es trotzdem auf. Als Dank liess es sich dann bereitwillig fotografieren...

Wenig weiter spürte dann Emma auch das rote Seepferdchen noch auf, welches sich aber mehr ziemte und daher kein gutes Foto zuliess.

Wir tauchten weiter und sahen noch einige Nacktschnecken und unsere erste Seeschlange, welche sich aber in einer Weichkoralle versteckte.

Am Nachmittag gingen wir dann mit Mike auf's Tauchboot und fuhren etwa fünfzehn Minuten nach Norden, wo wir zwei weitere Tauchgänge machten. Dabei sahen wir vorallem seltene Makro-Lebewesen wie Geisterpfeiffenfische, Scorpionfish, Boxer-, Spider-, Cleaner- und Skelettonshrimps, Nacktschnecken, asusserdem eine Schildkröte und Stachelrochen. Der zweite Tauchgang wurde unerwartet zum Strömungstauchgang, da wir unter Wasser auf eine starke Strömung trafen. Deshalb tarierten wir uns neutral und liessen die Unterwasserlandschaft ohne Aufwand an uns vorbeiziehen...

Wir kehrten danach ins Hotel zurück, wo wir uns am Pool ein wenig von der Stickstoffdosis erholten. Am Abend assen wir im hoteleigenen Restaurant etwas zum Znacht. Der Koch dort ist ohne Übertreibung als hochbegabt einzustufen!



(Kar-)Freitag, 6. April 2012

Für heute hatten wir uns für zwei Tauchgänge am Morgen eingetragen. Diesmal ging's unter der Leitung von Emma mit dem Tauchboot eine Viertelstunde in den Süden. Die Tauchgänge waren aber eher eine Enttäuschung, statt Korallen gab's an diesen Tauchplätzen vorwiegend Sandbänke zu sehen. Zwar tummelte sich darin auch einiges Leben wie ein Leaffish, Mantis Shrimps oder eine gelbschwarzweisse Muräne, welche wir so noch nie gesehen hatten, insgesamt waren die Tauchgänge aber eher unspektakulär. Vielleicht lag's auch daran, dass sich Emma leider weniger bemüssigte, uns die kleinen Dinge zu zeigen, wie dies Mike am Vortag noch gemacht hatte.

Nach diesen beiden Tauchgängen kehrten wir ins Hotel zurück, wo wir am Nachmittag am Pool entspannten. Beim Eindunkeln ging's aber noch einmal hinaus aufs Meer. Unter der Leitung von zwei humorvollen einheimischen Tauchguides gingen wir an einen Ort, wo beim Eindunkeln die seltenen Mandarinfische zu sehen sind. Effektiv fanden die Guides die ca. 4-5 cm grossen Tiere bereits kurz nach dem Abtauchen. Der Versuch, sie zu fotografieren, stellte sich als regelrechtes Katz und Maus Spiel heraus, da die lichtscheuen Tiere sobald man sie ausfindig gemacht hatte, wieder in irgendeinem Spalt verschwanden. Mit etwas Glück und viel Geduld gelang es uns aber dann doch, ein paar tolle Fotos von diesen Tieren zu machen. Es ist ohne Zweifel der farbenfrohste und am interessantesten gemusterte Fisch welcher wir jemals gesehen haben!

Nebst den putzigen kleinen Tierchen waren an der grossen Cabage-Coral auch noch etliche Drachenköpfe, Steinfische und Jungtiere von anderen Fischarten auszumachen. Kurz vor dem Auftauchen, als es bereits dunkel geworden war, sahen wir dann auch noch eine grosse Seeschlange, in dieser Dunkelheit zugegeben eine prickelnde Erfahrung...

Nach diesem Tauchgang, welcher uns für den Morgen entschädigt hatte, kehrten wir zurück ins Hotel, wo bereits ein Vollmond-Candlelight-Beachdinner mit Buffet vorbereitet worden war. Die Stimmung war hochromantisch, wir genossen das Rauschen des Meeres, die Vollmondstimmung und, last but not least... das feine Essen ;-).



Samstag, 7. April 2012

Heute stand ein Tauchausflug nach Apo Island an, weshalb wir wieder einmal früh aus den Federn mussten. Das Briefing fand um acht Uhr statt, danach gingen wir auf das grosse Tauchboot, welches uns in gut zwanzig Minuten hinüber auf Apo Island brachte. Das Schiff machte an einer Boje fest, und wir gingen ins Wasser. Sofort waren wir vom üppigen Korallenbewuchs überwältigt: über 300 verschiedene Korallensorten soll es hier geben, was wir sofort glauben. Einmalig, was die Natur im Stande ist an Farben und Formen zu kreieren! Und die tolle Kullisse bildet den Lebensraum für unzählige Fische aller erdenklichen Sorten, Schildkröten, Nacktschnecken, Hummer und Shrimps. Herzklopfen verursachte wieder eine rund zwei Meter lange Seeschlange, welche bei ihrer morgendlichen Patroulie keinerlei Scheu vor den luftblasenspeienden Monstern zeigte und sich in einem knappen Meter Entfernung vorbeischlängelte, was bei Benj doch zu beträchtlichem Herzklopfen führte. Immerhin haben diese zu den Giftnattern gehörenden Tiere eines der stärksten bekannten Schlangengifte, welches für den Menschen ohne Weiteres tödlich sein kann. Glücklicherweise sind die Schlangen aber nicht aggressiv und beissen höchstens zur Verteidigung.

Der zweite Tauchgang war unweit des ersten, wiederum in atemberaubenden Korallengärten, mit Schildkröten, Schlangen und viel mehr.

Der dritte Tauchgang war dann etwas anders. Zuerst überquerten wir eine sandige Fläche, von wo überall Methan aufstieg, was auf den vulkanischen Untergrund zurückzuführen ist. Es sah aus und fühlte sich teilweise an als tauchte man in Mineralwasser.

Danach tauchten wir einem schönen Steilhang entlang, wo wir öppigen Bewuchs und einige Nacktschnecken, darunter eine bislang nicht gesehene weisse, beobachteteten. Aufgefallen ist uns allerdings die Absenz von grösseren Raubfischen; zwar war hier und da noch ein vereinzelter Snapper oder Zackenbarsch zu sehen, gänzlich gefehlt haben aber Haie. Mike erklärte uns, dass diese von den Einheimischen leider stark befischt werden und daher heute praktisch nicht mehr anzutreffen seien. Noch vor zehn Jahren sei dies anders gewesen, aber mit der steigenden Bevölkerungszahl und dem Tourismus steigt natürlich auch die Nachfrage nach Fisch, und ein Hai bietet natürlich vergleichsweise viel Fleisch dafür, dass er einfach zu fangen ist. Für uns Taucher ist dies schade, denn nach wie vor gehören diese Tiere zu den anmutigsten, welche man unterwasser beobachten kann. Tragischer ist das Fehlen jedoch sicher für das Ökosystem Korallenriff, wo die Auswirkung des Fehlens der grössten Räuber wohl erst mit der Zeit sichtbar werden.

Nach diesen drei Tauchgängen, welche eindeutig zu den schönsten gehören, welche wir bislang gemacht haben, fuhr uns das Boot zurück ins Hotel, wo Delia sich eine Hot Stone Massage gönnte, während Benj noch einmal etwas am Pool ausspannte.

Nach dem Znacht setzten wir uns noch an die Bar, wo uns Cornel seine Geschichte als Tauchlehrer von Ägypten auf die Philippinen und seiner heutigen Frau Hazel erzählte. Es stellte sich heraus, dass ebendiese Frau im Resort Hot Stone Massagen machte, und sie setzte sich kurz darauf auch noch ein wenig zu uns.

Gegen zehn Uhr verabschiedeten wir uns, etwas schweren Herzens, um noch die Koffer zu packen. Der Atmosphere Resort hat uns dank dem warmherzigen Personal sehr gut gefallen, hier fühlten wir uns wirklich willkommen.



(Oster-)Sonntag, 8. April 2012

Obschon heute der heiligste Tag des Jahres war, erhielten wir um 5:30 einen wake up call und wurden um 6:15 bereits vom Fahrer abgeholt, welcher uns zum Fährenterminal in Dumaguete brachte. Wir checkten ein und begaben uns eine halbe Stunde vor Abfahrt auf die Fähre. Diese schwankte allerdings derart, dass sich Benj, von plötzlicher Übelkeit überrascht, kurzerhand entschied, das Schiff noch einmal zu verlassen und die Abfahrt am Pier abzuwarten. Punkt 7:30 ging die Crew geschlossen über die Gangway, und Benj schaffte es noch knapp, als letzter wieder auf das Schiff zu gelangen...

Sobald die Superferry den Hafen verlassen hatte und sich mit geschätzte 50 km/h durch das Wasser pflügte nahm das Schaukeln spürbar ab, und bis Tagbilaran schafften wir es ohne grössere Zwischenfälle.

In Tagbilaran angekommen erwartete uns der Fahrer des Amorita Resort, welcher uns in einer halben Stunde in das Hotel auf Panglao fuhr.

Nach dem Einchecken verbrachten wir den restlichen Tag mit Lesen und Schlafen, die drei intensiven Tauchtagen und die kurze Nacht forderten doch ihren Tribut.

Den Abend nutzten wir dann dazu, den Blog endlich wieder einmal zu aktualisieren...



Montag, 9. April 2012

Wir gönnten uns heute wieder einmal ein-zwei Stunden mehr Schlaf als üblich und gingen gegen 09:30 zur Tauchschule Sea Explorer am Alona Beach. Dort wurden wir von den beiden Schweizer Mitarbeitern Felix und Raphi freundlich begrüsst und eingecheckt. Ehe wir es uns richtig versahen, hatten wir bereits eine Mietausrüstung gefasst und wurden ins Tauchboot verfrachtet, welches uns nach fünf Minuten Fahrt beim Alona Beach Housereef absetzte. Wir waren zuerst etwas skeptisch gewesen, da der Alona Beach sehr touristisch ist und sich Restaurant an Diveshop an Restaurant reiht. Wir wurden aber sehr positiv überrascht, keine 400m vom Strand weg betauchten wir eine einmalige Steilwand, welche mit Weichkorallen und üppigem Bewuchs übersäht war! Auf den Weichkorallen tummelten sich allerlei Kleinstlebewesen wie Shrimps, Nacktschnecken und Würmer. Natürlich hatte es auch hier viele farbenprächtige Fische.

Nach einer Mittagspause gingen wir am Nachmittag noch einmal unter Wasser und betauchten auch bei der Tawala Sanctuary eine nicht minder schöne Steilwand mit grossen Gorgonien und vielen farbigen Anemonen.

Nach dem Tauchen machten wir einen Spaziergang am Strand entlang und tankten dann noch etwas Sonne. Delia las als Ergänzung zum soeben Gesehenen in ihrem Thriller „Der Schwarm“ weiter über mutierte Meerestiere...

Am Abend assen wir im gemütlichen Oops! Café am Strand ein feines Znacht und gingen dann zurück ins Hotel.



Dienstag, 10. April 2012

Heute ging's wieder früher auf, das Tauchboot verliess Alona Beach pünktlich um 08:30. Wir fuhren eine knappe Stunde, bis wir in Snake Island bei Pamilacan ankamen. Wir zogen die Tauchausrüstung an und sprangen ins Wasser, wo wir von einer sehr starken Ströhmung überrascht wurden. Entlang der Ankerleine tauchten bzw. kämpften wir uns in 28 Meter Tiefe, wo wir uns dann mit der Strömung treiben liessen. Der Name Snake Island kommt nicht von ungefähr; im Wasser tummelten sich hunderte Seeschlangen, welche überhaupt keine Scheu vor Tauchern zeigten. Diese zählen wie gesagt zu den giftigsten Schlangen überhaupt, sind aber zum Glück nicht sehr beissfreudig. Neugierig schwammen bzw. schlängelten sie sich um uns herum und nahmen insbesondere die Flossen genauer unter die Lupe. Auf einem Korallenblock entdeckte Delia einen seltenen Clown-Anglerfisch; diesen zu fotografieren war in der starken Strömung mit einer vier Zentimeter dicken Seeschlange gleich daneben ein echter Nervenkitzel... Dieser Tauchgang wird uns sicher noch einige Zeit in Erinnerung bleiben!

Wir machten danach noch zwei weitere Tauchgänge am Soft Coral Garden und dann beim Spanish Tower, wo die Strömung viel schwächer war. In zwanzig Metern Tiefe sahen wir u.a. Napoleon-Lippfische, Riesen-Seesterne und wiederum unglaublich viele Würmer und Nacktschnecken. Die schönste Entdeckung war ein winziges Krebstier mit einem Zebramuster, welches sich in einem Federstern versteckte.

Nach der Rückfahrt nach Alona Beach checkten wir im Tauchzenter aus und genossen danach im Hotel eine herrliche Massage. Die Masseurinnen hatten wahrlich Zauberhände...



Mittwoch, 11. April 2012

Heute war der letzte eigentliche Reisetag, bevor die grosse Heimreise beginnen würde. Wir hatten ein Auto samt Fahrer gechartert, welcher uns auf Bohol nach Carmen fuhr, wo die berühmten Chocolate Hills sind. Der Fahrer, Boy, war eine stattliche Erscheinung mit tiefer Bluesstimme, welcher sich bei jeder Gelegenheit über Töfffahrer aufregte. In Carmen angekommen absolvierten wir den „very steep“ Aufstieg in drei Minuten und hatten oben einen schönen Blick auf die seltsamen geologischen Gebilde. Es gibt in diesem Gebiet etwas über 1'300 Hügel, welche vermutlich erodierte Überbleibsel von ehemaligen Koallenriffen sind. Auf den Hügeln wächst nur Gras, welches sich in der Trockenzeit braun färbt, daher der Name „Chocolate Hills“. Nebst den Hügeln war es besonders unterhaltsam, die Filipinos beim Fotoshooting zu beobachten.

Weiter ging's zur Tarsier Foundation, wo die kleinsten Primaten der Welt gezüchtet und beschützt werden. Die putzigen Kerlchen sind eigentlich nachtaktiv, in diesem Park darf man sie aber trotzdem auch tagsüber besuchen. Obwohl man darum überall darauf hingewiesen wird, still zu sein, konnten es die meisten Filipinos leider nicht lassen, die offensichtlich verschlafenen Äffchen mit lautem „Hello, good morning“ in ihrer Ruhe zu stören. Respekt gegenüber Tieren wird hier leider meistens klein geschrieben...

Der nächste Halt machten wir bei der Butterfly Farm, wo uns ein Guide die Entwicklungsschritte vom Ei über die Raupe bis zum Schmetterling erklärte. Anschliessend durften wir die Schmetterlinge in einem grossen Gewächshaus anschauen. Diese waren sehr zutraulich und landeten ohne Weiteres auch auf Delias Kopf.

Nach dem Besuch der Schmetterlingsfarm wollten wir noch einige Mitbringsel einkaufen, darunter Mangos. Diese butterzarten, süss-sauren Früchte verdienen an dieser Stelle eine spezielle Erwähnung: Nirgends auf unserer Reise haben wir bessere Mangos gegessen als hier auf den Philippinen. Auch nach sechs Wochen ohne einen einzigen mangofreien Tag haben wir davon noch längst nicht genug... Boy sondierte für uns den local market, da er überzeugt war, wir würden sowieso über den Tisch gezogen. Als der den Preis pro Kilo ausgehandelt hatte, durften wir aussteigen und kauften drei Kilo, welche wir nun hoffentlich nach Hause mitbringen können.

Auf dem Rückweg ins Hotel machten wir noch einen kurzen Stopp bei der älstesten Steinkirche der Philippinen, wo gerade eine Messe abgehalten wurde. Die Filipinos auf Bohol scheinen einen unverkrampften Zugang zum katholischen Glauben zu haben, welchen ihnen aber offensichtlich wichtig ist. Die Messe, mit viel Musik und Gesang, war ein stetes Kommen und Gehen und so erfrischend anders als wir uns dies von zuhause gewohnt sind. Erstaunt hat uns das aufgehängte Messeprogramm über die Ostertage; an einzelnen Tagen wurden nicht weniger als zehn verschiedene Gottesdienste abgehalten!

Danach fuhr uns Boy zurück ins Hotel, wo wir noch einige Stunden relaxten und uns dann an's Kofferpacken machten. Das Znacht genossen wir wiederum im Oops! Café. Beim Heimweg dem Strand entlang wäre Delia beinahe noch auf eine sich auf dem Sand schlängelnde Seeschlange getreten, glücklicherweise konnte sie Benj mit einem beherzten Eingreifen davor retten; Delias Schrei und Satz waren rekordverdächtig! Ein stiller Beobachter kommentierte nüchtern: „Sea Snake, Ma'm“. Vielen Dank!


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