Advertisement
Published: March 15th 2014
Edit Blog Post
der fünfte tag trekken
beginnt mit innen vereisten fenstern und eis in den wasserflaschen. unsere handys und andere elektronik liegt schon länger mit uns im schlafsack - der akku ist sonst gleich leer. unsere morgen beginnen immer mit einem weckruf von kumar, dann muss ein ausschälen aus diversen nachtlagen beginnen um sich dann in windeseile in klirrender kälte anzuziehen und den großen, wie auch den tagesrucksack zu packen. auf den flur und im hauch des atem des anderen zähne putzen. in dieser lodge gibt es zur zeit kein wasser, also fällt die wäsche noch kürzer aus. nach dem frühstück geht es wie geplant richtung ding boche, mit mittagspause in pang boche. der erste kleine abstieg ist aufgrund völlig vereister wege etwas mühsam, doch schon bald erreichen wir sonnigere gefilde, wodurch sich der eisboden durch yak dung gatsch boden ersetzt. wieder müssen wir ganz zum fluss um auf die andere talseite zu gelangen und von dort gemächlich hinan zu steigen.
immer wieder fliegen helicopter über unsere köpfe hinweg, welche den aufbau des everest base camps unterstützen.
die baumgrenze haben wir ab 4.000m nun endgültig hinter uns gelassen und bewegen uns auf teilweise unwirklichem territorium. auf hochplateau ebene erstrecken sich nur
noch sträucher und staubige gehrinnen. das gehen, auch in der ebene, setzt uns zusehends zu. markus' kopfschmerzen, die nachts begonnen haben, verlangen nun nach dem ersten diamox (das bald wirkt). eine lächerliche steigung nach ding boche bringt uns beide nahe an die physische leistungsfähigkeit. auch auf flachen strecken ist das atmen so schwer, weil es nicht automatisch ausreichend funktioniert. immer wieder muss man bewusst tiefe atemzüge nehmen, sonst tritt umgehend ein erschreckendes erstickungsgefühl ein (das durch unseren schnupfen nicht unbedingt positiv beeinflusst wird). überhaupt ist das trekking hier vor allem psychisch sehr belastend. die physischen anforderungen sind durchaus meisterbar, aber das ständige kreisen der gedanken “ist das kopweh?”, “werde ich heute wieder so frieren?”, “wie viele höhenmeter schaffe ich noch, schaffe ich es auf 5.555m?”, “habe ich schon genug getrunken?”, “wird der husten schlimmer - ist das der beginn der höhenkrankheit?”.
diese sorgen kann man zwar teilen und besprechen, aber im endeffekt ist man auf sich alleine gestellt - niemand kann dir helfen, diesen weg zu besteigen. das klingt jetzt bestimmt hochtrabend, aber man beginnt hier sich unglaublich intensiv mit sich selbst zu befassen. wann sonst, hat man auch soviel zeit, ständig in sich hinein zu horchen?!
heute haben wir
zwei neue begleiter: zwei baby hunde hopsen zutraulich neben uns her und lassen sich liebend gerne streicheln. einer der beiden begleitet uns sogar bis zum hotel und schläft vor der tür.
endlich erspähen wir ding boche zum ersten mal - nach 6 stunden wanderung auf über 4.000m sind wir glücklich, unsere schuhe ausziehen zu dürfen und kurz auf der sonnenterrasse zu verweilen. als luxus des tages waschen wir unsere füße und zwei paar socken ;-).
heute ist es wirklich unglaublich kalt und da ding boche bereits auf 4.350m liegt, bewegen wir uns wie auf dem mond. hoffentlich akklimatisieren wir uns rasch - morgen soll es auf über 4.700m gehen…
am späteren nachmittag beginnt es dann auch noch zu schneien und unsere morgige tou gerät ins wanken.
Advertisement
Tot: 0.066s; Tpl: 0.009s; cc: 8; qc: 31; dbt: 0.028s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb