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Published: March 31st 2010
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Da leider aufgrund der Monsunzeit die Insel Tioman in Suedosten Malaysias bereits geschlossen war, hatten wir noch ein bisschen Zeit auf dem Festland, bevor es weiter nach Borneo ging. Waehrend unseres Zwischenstopps in Kuala Lumpur haben wir deshalb kurzerhand beschlossen, einen Ort namens Genting Highlands aufzusuchen. In der “Bibel” waren diese Genting Highlands zwar gar nicht aufgefuehrt, aber auch der heilige Lonely Planet ist ja nicht immer allwissend. Von ein paar Malaien haben wir naemlich zufaellig wir erfahren, dass es sich hier um ein beruehmtes Casino auf einem Berg nicht weit entfernt von KL handelt. Ausserdem hatten wir gehoert, dass es dort eine abgespeckte Version eines Erlebnisparks geben sollte, aber wirklich sicher darueber, was uns dort erwarten wuerde, waren wir uns nicht.
Am 03.11. haben wir uns somit aus Neugier auf den Weg gemacht um zu sehen, was diese Genting Highlands waren. Nach nur einer Stunde Busfahrt waren wir auch schon dort, aber ausser einer riesigen gruenbewachsenen Bergkette war zunaechst nicht viel zu sehen. Ein bisschen ahnungslos sind wir den anderen Touristen gefolgt und standen ploetzlich vor einer Seilbahn, die man sonst aus Ski-Gebieten kennt. Ein paar Minuten spaeter sassen wir schon in der Gondel und es ging 15 Minuten
lang bergauf. Die Aussicht war gigantisch, doch ausser Baeumen und Straeuchern war weit und breits immer noch nichts Casino-Aehnliches zu sehen. Endlich oben angekommen, haben wir jedoch unseren Augen nicht getraut! Vor uns tat sich das Las Vegas von Malaysia auf! Auf ueber 1850m Hoehe stand ploetzlich ein Riesenhotel neben dem naechsten. Daneben befand sich ein Vergnuegungspark mit Achterbahnen, einem Freien-Fall-Turm, vielen anderen Attraktionen, einer Konzerthalle usw. Ausserdem gab es auch einen Indoor-Erlebnispark und mehrere Spielcasinos, wie versprochen. Einem Tag voller Action stand also nichts mehr im Weg!
Als erstes haben wir den Erlebnispark voll ausgekostet. Es hat sich zwar herausgestellt, dass einige Fahrgeschaefte eher die abgeschwaechteren Varianten der in Europa existierenden Achterbahnen etc. waren (also harte Sitze, weniger Nervenkitzel, Genickstarre nach dem abrupten Abbremsen der Wagen), dennoch hatten wir Riesenspass und mussten auch nirgends wirklich lange anstehen. Lustig war auch, dass natuerlich viele muslimische Frauen voellig in Schwarz gehuellt in den Achterbahnen sassen und manchmal sah es aus, als wuerden ganz viele Batmans an uns vorbei fliegen 😉. Am Nachmittag haben wir dann den Indoor-Park angeschaut. Hier wurde tatsaechlich versucht, “good old America” zu kopieren. Neben einer Freiheitsstatue, verschiedenen Cadillacs, die mal eben in die Waende gemauert waren
und diversen Figuren von Superhelden, gab es unzaehlige Boutiquen und Restaurants. Ausserdem konnte man sich in einem Schneepark eine Winterjacke ueberziehen und durch eine Winterlandschaft laufen oder Schneeballschlachten machen. Sogar einen Fallschirmsimulator gab es. Das war ein uebergrosses Bodengeblaese, aus dem so stark die Luft nach oben gedrueckt wurde, dass man fliegen konnte. Leider waren die Plaetzer hierfuer bis zum spaeten Abend schon ausgebucht, sodass wir es nicht selbst ausprobieren, sondern nur anderen beim Schweben zuschauen konnten. Wir haetten auch noch ein uebergrosses Gruselkabinett besuchen koennen, aber die Zeit war einfach zu knapp um alles mitzunehmen. Also haben beschlossen, lieber am Roulett-Tisch hunderte von Euro zu gewinnen, als uns von Monstern und Ungeheuern zu Tode erschrecken zu lassen.
Am Abend war es dann auch soweit. Wir standen mit unseren Kreditkarten bewaffnet in einem Casino, in dem so richtig die Post abging. Mit unseren Trekking-Hosen waren wir neben all den schick gekleideten, wohlhabenden Chinesen natuerlich gnadenlos “underdressed”, aber als Backpacker hat man nun mal kein Abendkleid und keine Krawatte im Gepaeck. Voellig unbeirrt davon haben wir also eine Runde gedreht, um zu schauen, wo wir unser Glueck versuchen wollten. Ueberwaeltigt von dem spannenden Ambiente, habe ich ganz aufgeregt meine Kamera
gezueckt um euch per Foto an dem Abenteuer teilhaben zu lassen. Ich hatte aber noch gar nicht ganz auf den Ausloeser gedrueckt, schon stand ein Security-Typ neben mir und haette mich fast aus dem Casino geworfen. Fotos waren naemlich strengstens verboten. Zu schade, dass ich die Warnschilder ganz uebersehen hatte! 😊 Gluecklicherweise bin ich mit einer Verwarnung davon gekommen, nachdem ich das Foto von meiner Kamera geloescht hatte! Ihr muesst also mit meiner Beschreibung des Abends Vorlieb nehmen!
Kurz darauf sind wir in einer grossen Halle voller Roulette-Spieler gelandet und schon konnte es los gehen. Der Mindesteinsatz war nicht gerade gering und schon nach wenigen Minuten hatten wir trotz zaghaftem Einsatz eine Menge Geld verspielt. Ploetzlich fand ich diese Casino-Idee nicht mehr so gut und musste immer wieder darueber nachdenken, was ich mir von diesem Geld alles haette kaufen koennen. Aber das Blatt hat sich zum Glueck schnell wieder gewendet und aus wenigen Ringgit haben wir uns wieder hochgespielt bis zu dem gesamten Einsatz. Unsere Gluecksstraehne hielt sogar noch ein bisschen laenger an, sodass wir kurzzeitig eine gute Summe Gewinn verbuchen konnten. Aber ihr koennt euch vorstellen... sobald man wieder mehr Geld zur Verfuegung hat, wird man schnell risikobereiter!
😊 Und wie heisst es so schoen? „Am Ende gewinnt immer das Casino...“, aber wem erzaehl ich das!? Nach diesem kurzen Auf und Ab waren wir also nach einer Stunde wieder bei dem Betrag angekommen, den wir eingesetzt hatten. Und da ich unter keinen Umstaenden noch mal ein schlechtes Gewissen ueber das verzockte Geld riskieren wollte, sind wir am Ende mit plus-minus Null aus dem Casino stolziert.
Das Sagenhafte an diesem tollen Tag war uebrigens, dass uns das Ganze inklusive Bustransfer, Seilbahn, Erlebnispark und zum Glueck unverspieltem Casinogeld nur 35 Ringgit (umgerechnet etwa 7 Euro) gekostet hat! Na wenn das nicht eine perfekte Alternative zu dem wahren Las Vegas ist, dann weiss ich auch nicht...!
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