Von Honshu nach Kyushu


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Japan's flag
Asia » Japan » Kyoto » Kyoto
September 18th 2009
Published: September 21st 2009
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Gruppenfoto nach Gaijin-InterviewGruppenfoto nach Gaijin-InterviewGruppenfoto nach Gaijin-Interview

Diese japanischen Schulkinder haben im Englischunterricht die Aufgabe erhalten, Touristen zu interviewen. Und ihr Englisch war gar nicht so schlecht!
Hallo zusammen,

lange ist es her seit dem letzten Blog; daher schildern wir jetzt erst mal den ersten Teil dessen, was wir seit dem letzten Eintrag gemacht haben, und der Rest kommt spaeter.

Nach unserer Wandertour auf den Yari-ga-take haben wir uns in Ruhe Takayama angesehen. Das Staedtchen ist mit seiner Altstadt und den vielen kleinen Tempeln wirklich huebsch und die meiste Zeit relativ beschaulich; bis um 16:00 ist es allerdings ziemlich voll, danach haben die Tagestouristen die Stadt wieder verlassen.

Anschliessend haben wir Kyoto als unseren neuen Standort gewaehlt. Kyoto hat eine Unmenge an Tempeln und Schreinen zu bieten und sonst noch einiges, was man typischerweise mit Japan verbindet. So kann man dort z.B. auf der Strasse noch Geishas und Geisha-Schuelerinnen sehen -- die sind schon irgendwie faszinierend. Entgegen der vielleicht noch manchmal verbreiteten Meinung gehoert Prostitution uebrigens nicht zu den Aufgaben der Geishas -- sie sind eher so etwas wie sehr kultivierte Gesellschafterinnen.

Von Kyoto aus haben wir einen Tagesausflug nach Himeji gemacht. In Himeji steht die groesste Burg Japans. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist damit gleichzeitig eine der aeltesten noch erhaltenen Burganlagen - dafuer, dass sie aus Holz ist, ist das ganz schoen alt. Die japanische Burgen-Architektur unterscheidet sich doch deutlich von der europaeischen; interessant ist, dass sich durch die kurvige Linienfuehrung staendig neue Perspektiven ergeben. Der angeschlossene japanische Garten ist auch ausgesprochen sehenswert. Dort haben wir in einem traditionellen Teehaus auf Tatamimatten sitzend einen gruenen Tee getrunken, einschliesslich der zugehoerigen Rituale. Wie man sich verhalten muss, ist praktischerweise auf einem Blatt beschrieben, das Gaijin (Fremden) am Eingang ausgehaendigt wird.

Am naechsten Tag haben wir mal unsere Kommunikationsfaehigkeit ausgetestet. Wir wollten eine Ein-Tages-Wanderung durch eine kleine Schlucht an Wasserfaellen entlang machen. Die Anfahrt war etwas kompliziert: wir mussten mit dem lokalen Zug rausfahren und dann in einen Bus steigen, in dem wir die einzigen Mitfahrer waren. Praktischerweise hat der Busfahrer unsere Aussprache des Zielortes verstanden, so dass er uns an der richtigen Stelle rausgelassen hat. Dort mussten wir noch eine knappe Stunde zu Fuss die Strasse hinauf. Doch die Strasse war wegen Bauarbeiten mit einem Bauzaun versperrt, und es gab keinen anderen Weg! Als die Maenner von der Baufirma kamen, die allesamt kein Englisch konnten, haben wir mit Haenden und Fuessen weitergemacht: irgendwie (keine Ahnung, wie das geklappt hat), haben sie uns begreiflich gemacht, dass an diesem Tag die Strasse neu
Burg von HimejiBurg von HimejiBurg von Himeji

Diese Dachsteine tragen jeweils das Wappen des Burgherrn, der den entsprechenden Teil der Burg erbaut oder restauriert hat.
asphaltiert wird und wir daher nicht wieder herunterkommen koennen. Wir haben ihnen daraufhin anhand unserer Karte gezeigt, dass wir nur hochmuessen und einen Abstieg in einen anderen Talort nehmen. Daraufhin kam ein "Ah! Ok!", und uns wurde das Tor aufgeschlossen. Cool, oder?

Die Wanderung selber war dann auch recht huebsch: stetig durch den Wald aufwaerts immer am Bach entlang und mehrere Wasserfaelle hinauf. Teilweise musste man ein wenig kraxeln, aber mit den Ketten und Krampen als Steighilfe war es recht einfach. Der Rueckweg ging oben ueber den Bergruecken mit bestem Blick auf den Biwa-ko, den groessten See Japans.

Abends haben wir dann erneut die Kommunikationsmoeglichkeiten ausgereizt: Wir sind in ein winziges japanisches Lokal mit japanisch sprechender Wirtin und japanischer Karte ohne Bildern oder Modellen der Gerichte gegangen. Per Zeichensprache und Blick in die Tupperschuesseln haben wir eine Art Omelette mit Gemuese und Speck zum Selberbrutzeln auf der heissen Platte bestellt. Leider waren keine anderen Gaeste zum Abgucken da, aber die Wirtin hat uns sehr nett gezeigt, was wir mit dem Essen auf der heissen Platte machen muessen.

Einige japanische Woerter lernt man praktisch nebenbei: wenn man Karten und Reisefuehrer studiert, faellt auf, dass bei der Bezeichnung von Tempeln (-ji), Schreinen (-jingu), Bergen (-dake), Fluessen (-sawa) usw. immer dieselben Wortanhaengsel verwendet werden. Und so kennt man bald die Woerter fuer genau diese Dinge. Leider hilft das nicht beim Formulieren von Saetzen oder Fragen ;-)

Einen weiteren Tagesausflug haben wir nach Nara gemacht. Nara war der erste Kaisersitz des japanischen Kaiserreichs und ist, aehnlich wie Kyoto, bekannt fuer die vielen Tempel und Schreine. Einer dieser Tempel ist das groesste Holzhaus der Welt. Er ist wirklich beeindruckend und beherbergt einen fast 20 m hohen sitzenden Bronze-Buddha. Ein weiteres Highlight in Nara sind die vielen freilaufenden Rehe. Rehe werden als Boten der Goetter angesehen, und die Rehe von Nara wurden daher zum nationalen Heiligtum erklaert. In der Tat sind die Rehe recht selbstbewusst, haben ihren bevorzugten Liegeplatz direkt vor den Futterstaenden und boxen einen mit den (gluecklicherweise abgesaegten) Hoernern auch gern mal ins Hinterteil, wenn man mit dem Wildfutter nicht grosszuegig genug ist.

Ansonsten haben wir seeeeeehr viel Zeit mit der weiteren Planung verbracht. Am 21. und am 23.09. liegen japanische Feiertage, und deshalb hat die arbeitende Bevoelkerung am 22.09. auch gleich frei. Zusammen mit dem Wochenende macht das 5 Tage, an denen praktisch ganz Japan unterwegs ist, was
Geiha-Schuelerinnen im Kiyomizu-dera-TempelGeiha-Schuelerinnen im Kiyomizu-dera-TempelGeiha-Schuelerinnen im Kiyomizu-dera-Tempel

Diese 3 Geisha-Schuelerinnen waren ebenfalls auf Besichtigungs- und Shoppingtour und haben sich mitten ins Touristengetuemmel gestuerzt.
uns dummerweise vorher nicht bekannt war. Das hat die Suche nach einem Zimmer oder Bett oder Mietzelt oder was auch immer extrem schwierig gestaltet, und zwar egal wo. Aber letztendlich haben wir doch noch was gefunden.

So, dieser Travel-Blog-Eintrag endet hier. Weiter geht es dann mit Kyushu...


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Imbissbude fuer ReheImbissbude fuer Rehe
Imbissbude fuer Rehe

Dieses Reh wartet darauf, dass endlich ein paar spendierfreudige Touris vorbeikommen und ihm eine Runde Reh-Kekse ausgeben. Der Verkaeufer nimmt die gelegentlichen Kuschelversuche der Rehe gelassen.
Buddha-Figur im Todai-ji-TempelBuddha-Figur im Todai-ji-Tempel
Buddha-Figur im Todai-ji-Tempel

Dieser sitzende Buddha ist fast 20 m hoch und sitzt im groessten Holzhaus der Welt.
SteinlaternenSteinlaternen
Steinlaternen

Im Kasuga-Taisha-Tempel befinden sich Hunderte (oder Tausende?) dieser Laternen, die einmal im Jahr zu einem Tempelfest angezuendet werden.


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