Galta-Jaipur-Amber


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March 3rd 2012
Published: March 4th 2012
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Nachdem wir endlich mal ausgeschlafen haben (um 9 Uhr erkundigte sich der Rezeptionist per Telefon besorgt ob wir denn wach wären und zum Frühstück kämen, denn wir hatten uns für 09.30 Uhr angemeldet) und im Garten gefrühstückt haben machen wir uns gegen 12 Uhr auf den Weg nach Jaipur.
Unseren ersten Schub Postkarten geben wir im Hotel ab...ob das gut geht oder sich der Junge von dem Portogeld lieber was anderes kauft? Neeein, wir wollen ja nicht so misstrauisch sein...los geht es etwa 140 Kilometer nach Nordwesten, nach Jaipur.
Auf dem Weg halten wir noch bei einem Straßenmarkt und kaufen Wasser und ein olivenähnlich aussehendes Obst, das jedoch wie eine Mini-Birne schmeckt.
Nach etwa 3 Stunden Fahrt kommen wir in Galta an, einer kleinen Schlucht, die 5 km vor Jaipur liegt und in meinem Reiseführer empfohlen wird. Dort ist eine schöne terrasenförmig angelegte alte Tempelanlage zu sehen und es soll eine Menge Tempelaffen geben, die hier Glück versprechen. Oben auf dem Berg gibt es dann noch einen dem Sonnengott geweihten Tempel mit Blick über Jaipur .
Tatsächlich ist die Tempelanlage von besonderer Atmosphäre. Die unten im Tal liegendem zum großen Teil verlassenen Tempel, mit wunderschönen Wandmalereien, kleinen Innenhöfen und schöner Architektur ziehen sich in die Schlucht hinein und den Berg hinauf. Überall, wirklich überall sind kleine Affen mit roten Popos, die herumtollen, klettern, spielen, sich lausen und sich von den meist indischen Besuchern mit Erdnüssen füttern lassen. Natürlich kann auch ich nicht wiederstehen und kaufe am Eingang eine kleine Tüte Erdnüsse für 10 Rupien. Allerdings habe ich gerade erst eine handvoll verfüttert als ich nichtsahnend von hinten angesprungen werde und mir ein fetter Affe die ganze Tüte aus der Hand reißt. Stinksauer beobachte ich ihn wie er genüßlich auf einem Geländer sitzt und alle Erdnüsse alleine verputzt.
Drei Stück kann ich retten, die sind bei diesem heimtückischen Diebstahl heruntergefallen und werden von mir nun 3 ausgewählten kleinen Affen übergeben.
Es ist wirklich spannend zu sehen, wie menschlich die Affen sind.in ihrem Verhalten. Zum Beispiel schälen sie die Erdnüsse komplett, sie knacken sie mit den Zähnen und pulen dann die rote Haut um die Nüsse ab. Auch das Sozialverhalten ist wahnsinnig spannend und die Gesichtsausdrücke. Auf einer Wiese toben Babyaffen mit einem Tuch herum und verwickeln sich in dem Stoff, machen "tauziehen" und scheinen sich prächtig zu amüsieren. Warum auch nicht, um ihre Verpflegung müssen sie sich nicht sorgen, die Inder bringen Bananen und Nüsse in Massen vorbei.

Danach besteigen wir noch den Tempelberg und lassen uns oben im Sonnentempel einen Strich auf die Stirn malen und einen Bindfaden um das Handgelenk binden. Das soll Glück bringen und wir Trottel spenden dafür dann 50 Rupien (90 Cent) weil wir's nicht kleiner haben :-)
Echte Touristen...

Dann fahren wir in die Stadt und gönnen uns für 27 Euro die Nacht ein richtig schönes Hotel am Stadtrand, das hoffentlich mal eine Nacht ohne Oropax verspricht. Es gibt einen Pool - und Wasser im Pool!!- und wir haben ein nagelneues wunderschönes Zimmer.
Alles ist sehr gepflegt und es gibt sogar wirkliches Highspeedinternet und keine Duschzeiten, heißes Wasser den ganzen Tag :-)
Zum Abendessen fahren wir mit Harish nochmal in die Stadt, holen Nicole in ihrem Hotel ab und fahren dann in Richtung Altstadt, also den Bezirk, innerhalb der alten Stadtmauern, in dem wirklich alle Häuser rosa sind, die PINK CITY.
Leider ist es schon dunkel aber man kann etwa erahnen, wie schön es hier ist. Direkt an einem der Stadtore, dem New Gate wurde uns von einem deutschen Pärchen, was wir auf der Tigersafari kennengelernt haben, ein einfaches aber sehr gutes vegetarisches Restaurant empfohlen, das "Ganish". Tatsächlich speist man mitten auf der Stadtmauer aber dennoch weit entfernt vom Trubel der Straßen ganz hervorragend auch wenn wir nicht genau wissen was wir gegessen haben.
Ich kann nur definitiv sagen, dass es super war und das, obwohl Paprika darin waren. Am Ende zahlen wir zu dritt mit Getränken nur 11 Euro.
Und wir bekommen noch, ein indische SItte, Anissamen und kleine Kandisbrocken, die man nach dem Essen zu einer Art Pampfe im Mund zerkaut. Das ganze soll reinigend und verdauungsfördernd sein und für einen guten Atem sorgen, was ich angesichts der Massen an Knoblauch auf unserem Garlic Naan aber bezweifele.
Dann schlendern wir noch ein bisschen durch den Straßenmarkt und trinken noch etwas auf der Dachterrasse eines Hotels.
An unserem zweiten Tag fahren wir zu einem von Harish empfohlenen "Quality Taylor Place" wo sich Christian einen Anzug schneidern lassen will. Für etwa 150 Euro hat er schließlich einen tollen grauen Anzug bestellt, der heute Abend schon fertig sein soll. Natürlich kommen wir aus dem riesigen Laden mit wunderschönen handbedruckten Stoffen, Schals, Tüchern, Tischdecken, Saris, Tuniken, Kissenhüllen, Hemden... nicht heraus ohne nicht auch noch eine Handtasche, eine Tunika, ein maßgeschneidertes und zum Anzug passendes Hemd, einen Lampenschirm und einen Schal zu kaufen und das zum nicht ganz überzeugenden Preis. Zum Kauf verleitet hat dabei aber eindeutig die angenehme Einkaufsatmosphäre mit kompetenter Beratung, die einem zu nichts drängt, einer ruhigen Atmosphäre und professionellem Service (mein erster indischer Kaffee, der garnicht so schlecht war inklusive). Da es hier fixed Preise gibt springt am Ende trotz riesen Einkauf leider kein Discount heraus, sondern nur zwei Schals für jeden als Geschenk. Hm...sicher nicht bei Allem der günstigste Kauf aber die Qualität scheint wirklich gut zu sein. Wir sind gespannt auf den Anzug.
Nach dem Shoppingmarathon verbringen wir noch 2 Stunden im Hotel und relaxen im Schaukelstuhl auf der Terrasse.
Der Nachmittag war für Sightseeing in der Pink City vorgesehen, wobei der bekannte Palast der Winde, der "Hawa Mahal" unser erstes Ziel war. Von außen schon sehr beeindruckend, ist dieser 5stöckige, fächerförmig aufgebaute "Palast" eigentlich nur eine Fassade und Teil des Stadtpalastes. Die Damen aus dem Harem des Maharadschas konnten hier hinter den kleinen Fenstern des Hawa Mahal sitzen und, selbst von der Straße ungesehen, das bunte Treiben "Draussen" beobachten.
Von hinten kann man das den Hawa Mahal besteigen und hat einen wunderschönen Ausblick auf die Pink City, die umgebenden Berge und auf Teile des Stadtpalastes.
Den Eintritt für den Stadtpalast sparen wir uns deshalb, denn dort sind neben der eigentlichen Anlage, die wir ja jetzt von oben schon gesehen haben nur noch einige Gemächer zu sehen, die als Museum dienen. Wie Nicole uns später beim Abendessen erzählen sollte, eine gute Entscheidung, denn sie hat der Palast enttäuscht.
Den Rest des Nachmittages verbringen wir damit durch die Straßen von Jaipurs Altstadt zu ziehen, die wirklich mit all den orange bis rosa gestrichenen Häuserfassaden (rosa gilt als die "Willkommensfarbe", weswegen die Fassaden so gestrichen wurden um Prinz Albert von Großbrittanien bei seinem Staatsbesuch in der Stadt im Jahr 1876 zu begrüßen) sowie unzähligen schönen Arkaden und Gebäuden sehr pittoresk ist. Dnnoch ist auch hier alles wie in Delhi stark dem Verfall ausgesetzt.
Jaipur gilt als das Shoppingparadies und ist neben seinen Edelsteinen und der Textilindustrie noch für Silberschmuck berühmt. Tatsächlich gibt es in der Old City unzählige kleine Läden, die zum großen Teil wunderschöne Kleidung, Accessoires, Schmuck und allerhand schönen Krimskrams verkaufen. Ich kann nicht wiederstehen und kaufe ein Armband und einen bunten, mit Pailetten besetzten Sonnenschirm, den ich bestimmt nach Indien nie mehr benutzen werde.
Aber ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass ich den Händler überzeugen konnte, nur 150 Rupien (weniger als 3 Euro) dafür zu zahlen!!! EIn bisschen stolz war ich dann schon, teilweise beginnen die Preise bei 750 Rupien. Bei meinem Armband hab ich es dann gleich nochmal probiert und statt 190 Rupien nur 70 bezahlt.
Überhaupt muss ich sagen, dass wir inzwischen ganz gut darin sidn aufdringliche, zum teil nervige Verkäufer abzuwimmeln. In Jaipur ist es wirklich extrem, allerdings empfinde ich es nach einer Woche als nicht mehr so anstrengend alle 2 Meter angequakt zu werden und die Händler sind nicht aggressiv. Meine Taktik nenne ich "das Höfliche Ignorieren" und sie funktioniert so, dass ich die Leute immer nett anlächele und einfach wenn sie anfangen zu reden "no Tank You" sage. Chris verfolgt eher die Taktik des "Vollständigen Ignorieren" aber ich fühle mich mit meiner Taktik etwas wohler.Irgendwann brummt einem trotzdem der Schädel und nach einem wirklich guten aber auch recht teueren Abendessen (Empfehlung aus Nicole's Reiseführer) freuen wir uns sehr auf unser ruhiges verschlafenes Hotel außerhalb des Trubels. Die arme Nicole erzählt uns nämlich dass quasi neben ihrem Hotel, was in der Altstadt liegt, um 03.00 Uhr morgens ein Feuerwerk hochging.
Dass die Inder sehr große Feuerwerksfans sind ist uns auch schon in Delhi aufgefallen wo wir zweimal abends dachten, dass unter unserem Fenster eine Schießerei stattfindet. Aber das die auch um 03.00 Uhr nachts ballern...incredible India.
An unserem dritten Tag in Jaipur fahren wir zum nur 11 km entfernt liegenden "Amber Fort", das das größte Fort in ganz Indien sein soll.
Das Fort thront inmitten einer beeindruckenden Felskulisse und wir durch eine 18 km lange, sehr gut erhaltene Wehrmauer geschützt.
Die Hauptattraktion des Amber Fort sind aber eigentlich die Reitelefanten, die die Besucher etwa 10 Minuten lang den Berg hoch zum Eingang des Forts tragen. Natürlich konnte auch ich nicht wiederstehen und wir haben uns nach oben tragen lassen. Schon während des Rittes bereue ich es aber denn die Elefanten tun mir leid. Angeblich gibt es zwar zum Schutz der Elefanten die Vorschrift, dass jedes Tier nur fünf Gänge machen darf und dabei höchstens zwei Passagiere tragen darf aber es ist doch eine ganz schöne Massenabfertigung dort, mit etwa 50-70 Elefanten, die sich hintereinander den Berg hoch schieben. Bei einigen Elefanten konnte man auch kleine blutige Wunden hinter den Ohren sehen, dort, wo sie von ihren Führern, die hinter dem Kopf sitzen, mit Stöcken geschlagen werden, um sie vorwärts zu treiben. Irgendwie kann ich dann den Ritt doch nicht wirklich genießen.
Das Amber Fort ist nicht unbedingt schön im klassischen Sinn aber wirklich groß und alleine schon dadurch beeindruckend, außerdem kann man wirklich alle Räume, Innenhöfe, Pavillons, Terrassen und Türme begehen und hat immer wieder schöne Ausblicke. Letztendlich verbringen wir dann doch fast 2 Stunden dort und fahren danach noch in das oberhalb gelegene Jaigarh Fort(wenn es eines gibt, wovon sie hier genug haben sind es Forts) von wo aus man wiederum einen tolle Blick auf das Amber Fort hatte.
Dann essen wir noch mit Nicole zu mittag, weil wir uns heute von ihr verabschieden müssen, sie fährt weiter nach Jodhpur während wir nach Pushkar fahren.

Ach und der Anzug wurde übrigens gestern Abend um 23 Uhr (!!) ins Hotel geliefert und sieht fabelhaft aus :-)


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13th June 2012

bangali tours
hallo, wir sind im august 2011 mit bangali in indien 8 tage unterwegs gewesen und waren sehr zufrieden. bangali erscheint uns nach den erfahrungen, die wir danach bei weiteren 4 wochen reisen in indien auf eigene faust, als wirklich seriös und zuverlässig. Das war ein sehr guter einstieg in unser indien-erlebnis. leider habe ich die e-mail-adresse von bagali nicht mehr; ich würde ihm geren mal schreiben. könnt ihr mir die geben?
9th October 2012

Email anitatours
Hallo, entschuldige, ich habe eben gesehen, dass ich dir garnicht geantwortet habe. hier ist die email von Bangali (ich glaube seine Frau Anita beantwortet die mails): anita@anitatoursindia.com Schöne Grüße Anna

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