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er ganz allein bewacht den Botanischen Garten!
Aber wenn seine Mama mal kurz weggeht, dann ist die Hölle los Batumi liegt in Ajara (Adscharien), einer Autonomen Teilrepublik Georgiens. Von 2001 bis 2004 regierte hier ein Halbwilder, A. Abashidse, der die Region als sein persölnliches Fürstentum behandelte, in dem er (gestützt von Milizen) autokratisch schalten und walten konnte. Unter seiner Herrschaft hatte Adscharien eigene Streitkräfte aufgestellt und zahlte keine Steuern an Georgien. Autos, die von Georgien nach Adscharien einfuhren, wurden Grenzkontrollen durch die lokale Polizei unterworfen und mussten Gebühren zahlen. Kritik am Staatschef wurde nicht geduldet. Politische Gegner Abaschidses wurden getötet, aus Adscharien verwiesen oder wegen angeblicher Straftaten vor Gericht gestellt. 2004 schloß er sogar die Grenzen zu Georgien - und das gab dann doch Anlaß zu Aufregung. Er verlor die Unterstützung durch Russland, es gab mehrere Aufstände gegen ihn und so packte er sein Ränzel und ging ins Exil (nach Moskau, offenbar hat er da doch noch einige Spezl).
Ist es nicht faszinierend, was vor recht kurzer Zeit passierte, und auch noch relativ in unserer Nähe und wer hat da schon eine Ahnung davon???? Ich NICHT! Ich geb's ja zu.
Schon wieder nichts getan heute, war im Botanischen Garten, wollte kontrollieren, ob es wirklich < 2700 Baumarten gibt, hab mich aber dauernd verzählt. Der BG liegt
auf einem Bergrücken nördlich der Stadt, direkt am Meer, daher schöner Blick auf die Küste. Früher verlief die Hauptverbindungsstraße von Batumi nach S und Osten über diesen Bergrücken, jetzt gibt es ein Tunnell, "Das Wunder von Batumi", und es geht vierspurig unten durch. (Man ahnat schon - Autobahn geplant!)
Die Anlage ist riesig, hat große Höhenunterschiede, diese sagenhaft vielen Baumarten, aber auch andere Pflanzen - eine Bambusabteilung und einen Rosengarten, z.B.
Mir lief beim Aufstieg der Schweiß, aber insgesamt war es ein genußvoller, langer Spaziergang. Alle Bäume sind beschriftet mit ihren botanischen Namen, diese auch in Russisch. Nicht-Wanderer werden in Elektroautos in wenigen Minuten durchgeschleust. Ich traf wieder die deutsche Reisegruppe, schon zum 4. Mal (Raststätte vor Tblis, als ich mein Regenzeug auszog, Tblis: Schwefelbäder, Gori: bei Stalin), sie wanderten tatsächlich zu Fuß durch und sächselten laut vor sich hin.
Ansonsten nur Vogelzwitschern, Wellen, die tief unten an dern Strand schlagen, das Dieselaggregat eines Tankers, der weit draussen liegt und auf Ladung wartet und (ganz selten) ein Zug.
Etwas anders, als in der südwestlichen Ecke Georgiens ist die Situation im Nordwesten.
Abchasien betrachtet sich selbst unter der Bezeichnung
Republik Abchasien als selbstständigen Staat,
wird völkerrechtlich zumeist jedoch als Teil
Georgiens angesehen. Abchasien verfügt seit 1993 über eigenständige staatliche Strukturen, die vollständig unabhängig von Georgien sind. Georgien übt keinerlei Souveränität über das Gebiet aus, über welches vielmehr 24 russische Militärbasen verteilt sind.
Seit 2008 haben 5 UN-Mitgliedsstaaten die staatliche Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt:
Russland,
Nicaragua,
Venezuela,
Tuvalu sowie
Nauru, (welches von der russischen Regierung als Gegenleistung eine Finanzhilfe in Höhe von 50 Millionen
US-Dollar erhielt). Die Währung ist der Rubel, fast alle Einwohner sprechen Russisch, für die Einreise braucht man ein Visum.
Das kann man beim dortigen Auswärtigen Amt im Internet beantragen, dauert angeblich 5 Tage (man sollte mit 30 rechnen), dann darf man an einem festgelegten Tag über die Grenze, man rennt ins Ausw.Amt, holt sich dort das Visum ab - man braucht es, um wieder raus zu kommen. Ausreise geht entweder nach N (Russland), oder nach S (Georgien).
Es hätte also doch die Möglichkeit gegeben, meinen ursprünglichen Plan durchzuführen, nämlich einmal ums Schwarze Meer zu fahren - mir wurde immer nur von einer geschlossenen Grenze nach Russland berichtet. Aber jetzt ist res zu spät, zudem rasselt Putin so laut mit den Panzerketten (Degen sind out).
Georgien selbst tut so als
ob nichts wäre, überall sind Wegweiser nach Sukhumi, als könnte man da einfach hinfahren.
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