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Published: November 18th 2006
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Drei Tage in Batang waren spannend. Die meiste Zeit war ich in Franks Wohnung, hab geholfen zu kochen oder bin einfach nur bei ihm rumgehangen. Er lud Freunde von ihm zum Essen ein. Zwei Chinesinen, die urspruenglich Koreanerinnen sind und hier in Batang einen Studentenaustausch beiwohnen. Eigentlich wohnen sie im Norden, an der Grenze zu Korea.
Seine tibetische Englischstudentin, Lamou, die so schoen und grazioes ist, dass man fast niederkniet. Sie ist einem Mann versprochen, den sie nicht kennt.
Nach der dritten Nach brechen wir morgens um 6:00 auf. Es ist stockdunkel, noch nicht mal Strassenbeleutung haben sie hier. Nach einem langem Tag im Auto und vielen Holperpisten kamen wir Nachts um 21:00 in einem Dorf an. Wir naechtigten bei dem Buergermeister, den Frank von frueheren Touren kannte.
Nach grossem Hallo wurden wir in Haus geleitet. Mir, uns blieb die Spucke weg. Wie die Zimmer eingerichtet sind. Unglaublich! Das soll ein typisches tibetisches Haus sein. Die Familie ist nicht besonders reich, mittelmaessig, wurde mir auf Nachfragen mitgeteilt.
Schaut die Bilder....... sowas hab ich noch nie gesehen.
Am naechsten Tag ging es nach ausfuehrlichem tibetischen Fruehstueck weiter nach Tagong. Solch ein Fruehstueck besteht aus gesalzenem Yakbuttertee, Tsampa (mit den Fingern in den
Buttertee eingeruehrtes Getreide, bis bis eine teigartige Masse entsteht)
Momos (Teigtaschen, gefuellt mit fetttiefenden Yakfleisch) und das beste kalte Schweineschwarten vom Vortag (haben wir am abend nicht angerueht und auch beim Fruehstueck nicht ........ :-(((
Die Fahrt nach Tagong dauerte nur drei Stunden. Ganpo wurde zunehmend aufgeregter, denn Tagong ist sein Heimatdort. Dort wohnen seine Eltern (sein Vater ist dort der Buergermeister). Eigentlich wollte ich drei oder vier Naechte in Tagong bleiben. Obwohl es so kalt war. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt auf einen Berg zu steigen in der Naehe um die Aussicht besser geniessen zu koennen. Ich wollte mir die Kloester anschauen und einfach nur da sein. Der Ort Tagong ist sehr klein. Es ist eigenlich nur ein Strassenzug von 200 - 300 Meter. Aber es gibt drei Kloester und die Landschaft aussenrum ist fantastisch.
Aber alles kam anders:
Dreimal hatte ich versucht mein Visum fuer China zu verlaengern. Gebettelt hatte ich die netten Polizisten. Immer hiess es ich bin zu frueh und es ist in Kanding kein Problem. Nun war ich in Tagong und hatte den Plan am naechsten Tag eben nach Kanding zu tuckern. (4Stunden im Bus, einfach)
Am Abend hatte Frank nach mit einer Bekannten
gesprochen und brachte mir anschliesend die Hiobsbotschaft. In den naechsten fuenf Tagen ist hier nichts zu machen. Hier ist Feiertag. Mein Visum lief am SAMSTAG, 25.Nov. ab. Am Donnerstag Abend sass ich in Tagong, abseits jeder normalen Zivilisation. Nach einer Stunde Krisensitzung war klar, ich werde morgen, Freitag, 24.Nov auf dem schnellsten Weg nach Chengdu rasen. Dies bedeutete 13 Stunden im Bus. Ein Traum. Aber es kann ja nicht alles voellig problemlos laufen. Letztendlich ging es gut....... Fortsetzung im Block Chengu..........
20.nov.2006 Batang
gestern Abend, spaet in Batang angekommen. Es hat alles wirklich geklappt wie am Schnuerchen. Wir haben uns in einer Baeckerein in Dali getroffen und sind mit einem kleinen Stop in Lijiang weiter Richtung Zhongdian gefahren. Frank, hat mich direkt gefragt ob ich nicht Lust haette zu fahren. Und wie ich Lust hatte! Das war spannend. Zum ersten Mal in China Auto fahren, mit einem fetten Jeep. Ging gut, ist aber richtig richtig anstrengend. Die fahren wirklich wie sie grad wollen, ueberholen in Kurven, Mofas und Raeder fahren natuerlich auf der falschen Seite und wenn man aus einer Querstrasse auf eine Hauptstrasse faehrt, schaut kein Mensch mal nach links, die fahren einfach raus........ Hunde, Schafe, Kuehe, Schweine,
Koreanisch
Mit Ji bin ich zum ersten Mal in meinem Leben koreanisch Essen gegangen. War lecker! Yaks alles kann mal einen kleine, oder auch grossen Stau verursachen. Auf der Hauptstrasse war es richtig stressig, vor allem weil ich das Auto auch nicht kannte. Aber alles gut. In der Nacht gings besser, da sind winiger Leute unterwegs, aber die die unterwegs sind fahren ohne Licht.... allet ganz schoen spannend.
Die Stimmung war richtig richtig gut. Wir hatten richtig Spass. Alle freuten sich auf die Fahrt. Unser Tibeter war gluecklich wieder nach Hause zu kommen, bzw in sein Land. Auch Frank freute sich auf seine Wohnung in Batang und wir, Ji und ich waren natuerlich gespannt wie Flitzeboegen.
Die Fahrt bis Zhongdian ging ueber eine Teerstrasse und war gut zu fahren, es war alles noch gut zivilisiert, die Doerfer wurden allerdings immer weniger und man sah die unterschiedliche Architektur. Die chinesischen Haeuser habe Satteldaecher mit Schindeln, die tibetischen sind flach.
Spaet kamen wir an in Zhongdian, unser Tibeter suchte uns eine Herberge und wir waren steinmuede, alle freuten sich auf schlafen.
Auf dem Weg raus aus unserem Guesthouse kamen mir zwei westliche Touris entgegen. Es gibt nicht viele, aber es gibt welche. Es war dunkel und ich war im Plan meinen Rucksack aus dem Auto zu holen und
einzuchecken. Dann hoerte ich meinen Namen.... "Sylvia, Du hier?" Auf deutsch! Ich konnte das Gesicht nicht erkennen, wusste aber es ist Katja. Ich war so verbluefft, das ich erstmal gar nix sagen konnte. Sie auch. Ist es denn unglaublich!!! Wir haben uns in Xi'an zum letzten Mal gesehen. Sie dachte ich bin in Thailand, ich dachte sie ist in der Gegend von Shanghai. Und dann treffen wir uns auf der Strasse, im Dunkeln in einem Kaff wie Zhongdian, im absoluten nirgendwo. (Zur Erinnerung: Wir hatten uns in der Mongolei kennen gelernt und sind zusammen nach Peking und weiter nach Datong-Pingyau-Xi'an gereist. Mit ihr war mal die Aktion China mit dem Radl im Plan).
Wie wir uns freuten, viele Biere mussten zur Wiedersehensfeier geleert werden. Und die Geschichten waren lang und spannend. Wir lagen uns immer wieder in den Armen weil wir uns sooo freuten und es gar nicht fassen konnten. Und wir versuchten bayrisch zu sprechen, was zu einem englisch-deutschen-bayrisch-Mix wurde, sehr lustig!
Ihr geht es aehnlich wir mir. Sie hat sich in China verliebt und wird immer wieder kommen. Aus meinen geplanten drei Wochen, wurden zwei Monate, bei ihr noch laenger.
Am naechten Moren um 7:00 gings weiter
Richtung Batang. Die Luft wurde immer duenner. Es wurde immer kaelter. Schneeberge ueberall. Grasland. Yaks und Sommerunterkunfte der Tibeter. Kleine Doerfer mit tibetischen Haeusern, die Leute stehen auf der Strasse wenn ein Auto kommt und winken und lachen. Ich habe wirklich das Gefuehl, dass alle Tibeter lachen. Nicht laecheln, wie die Chinesen, sie lachen mit den Augen.
Nun sind wir hier in Batang. Es gibt hier nicht wirklich was zu tun. Es ist einfach eine kleine Stadt mit 5000 Einwohnern. Alles Tibeter. Heute haben wir im Franks Wohnung Fruehstueck gemacht und anschliessend kam sein Vermieter vorbei. Unser Tibeter hat uebersetzt. Frank erzahlt mir sehr sehr viel ueber Tibet und ich kanns gar nicht erwarten mehr zu hoeren. Immer wieder bin ich geruehrt von den neuen, richtig nahen Kontaken nun zu den Leuten. Und kann es gar nicht fassen, dass ich mitten drin steh. Ji, sehr asiatisch, ist sehr zureuckhaltend, fragt kaum, ist ist weniger neugierig. Sie kommt mit der Art Emotionen zu zeigen wie es Frank und ich tun nicht gut klar. Unser Tibeter singt und weint und freut sich in seinem Land zu sein.
Es ist alles so emotional und geht mir so nah, dass ich die letzten
zwei Naechte nicht gut schlafen konnte immer wieder aufwachte und drueber nachdenken musste wie gluecklich ich bin. Es ist alles gar nicht zu fassen.
Die Landschaft ist wirklich unbeschreiblich. In Worte nicht zu fassen, so muesst Ihr leider warten bis ich ein Internetcafe finde, in dem ich Bilder einlesen kann. Hier in diesem ich grad sitzte ist sehr speziell. Es ist ein kleines "Loch", in dem ein paar Computer stehen, die Rechner sind alle offen und es gibt keinen on/off Schalter. USB-Anschluss ist ein Wort, dass man nicht ins tibetische uebersetzen kann......smile....... Und es riecht nach "pipi". Kein Ort an dem ich mich lange aufhalten moechte.
18.nov.2006 Dali
Heute um 10:00 (MEZ 4:00) gehts los nach Tibet. Bedeutet nach Sichuan, da der Teil von Tibet damals von den Chinesen Sichuan zugeteilt wurde. Wir werden fahren von Dali ueber Lijiang - Zhongdian - Batang - Litang - Tagong - Kanding nach Changdu.
Rund um den 25.nov werde ich wieder in Chengdu eintreffen. Die Tour fuehrt ueber Paesse von 5200m und natuerlich wird es wieder kalt.
Der Plan ist in Batang, wo der Amerikaner, dem auch der Jeep gehoert, lebt, 2 Tage zu bleiben weiter ueber Litang nach Tagong, hier
wohnen die Eltern von unserem tibetischen Fuehrer. Sein Vater ist so eine Art Buergermeister und wahrscheinlich werden wir auch dort schlafen koennen.
Koennte alles sehr spannend werden, da wir wirklich wirklich Kontakt mit Tibetern haben und Ganpo unser Fuehrer spricht natuerlich tibetisch!
Wie es auf dieser Strecke mit Internat aussieht kann ich nicht sagen. Also nicht wundern, wenn ich erstmal abgetaucht bin. Ich tauch bestimmt wieder auf.
Wie ich mich freue!! Es geht mir saugut!!
Sylvia
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