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Published: August 10th 2007
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Zimbabwe!!!
Wir haben zu diesem Land so viele verschiedene Meinungen, Ansichten und Eindruecke gehoert, dass es fuer uns selbstverstaendlich war uns ein eigenes Bild von Zimbabwe zu machen.
Mittlerweile sind wir jetzt seid ueber einer Woche im Land und koennen nur eines sagen: Wunderschoen!!!
Zimbabwe ist das landschaftlich schoenste und interessanteste Land, das wir bis jetzt durchquert haben. Ueberall ist die Landschaft in ein wunderschoenes Gruen getaucht umgeben von Huegeln und jetzt hier in den Eastern Highlands von Bergen. So stellt man sich Afrika eigentlich nicht vor.
Und die Menschen hier? Super! Nett und freundlich.
Ich muss ja sagen, dass ich anfangs schon meine Zweifel hatte, allein auf Grund der politischen Lage hier.
Und einfach ist es nicht.
Wir sind fast die einzigen Touristen hier, was nicht schlimm sein muss. Dennoch ertappen wir uns ab und zu dabei wie wir ganz aufgeregt sind
wenn tatsaechlich mal ein Weisser zu sehen ist. (was hier wirklich nicht mehr oft vorkommt)
"Da drueben, schau mal. Wow. Ein Weisser."
Und irgendwie freut man sich darueber obwohl man diese Menschen ja gar nicht kennt. Aber es stimmt wohl, die Hautfarbe verbindet. Ob man nun will oder nicht. Und sobald uns die einheimischen Weissen sehen, sind die
auch sofort bereit uns zu helfen, seis' beim Tanken oder einfach nur um ein bisschen Speiseoel zu bekommen.
Aber wen wunderst? Wenn man sich ertsmal ein bisschen mit der Geschichte Zimbabwes und der neusten Geschehnissen auseinander setzt dann wird einem klar was hier alles schief laeuft.
Die Menschen verhungern hier weil das Geld nichts, absolut nichts wert ist. Die Inflation liegt mittlerweile bei ueber 2000%! Die Preise steigen hier taeglich.
Eine Situation, die ich im Supermarkt miterlebt habe, kann das vielleicht verdeutlichen. Eine Frau musste die 2 von ihr ausgesuchten Tomaten wieder weglegen weil sie sich nicht mal eine davon leisten konnte. (umgerechnet hat eine Tomate vielleicht 5 Cent gekostet!)
Um hier Benzin zu bekommen musst du Glueck haben, das ueberhaupt welches da ist und das der Preis sich mal ueber Nacht nicht verdoppelt hat.
Das Umtauschen von Geld ist eine Kunst fuer sich.
Geld vom Konto abheben oder gar die Kreditkarte zu nutzen wuerde ich niemanden raten. Denn dann bist du richtig gearscht. Es gibt naemlich eine offizielle und eine inoffizielle Umtauschrate. Offiziell bekommt man fuer 1 US$= 250 Zim$ (alle Banken, Bankautomaten, etc.) Inoffiziell liegt die Rate fuer 1 US$ = 13.000 Z$!!! (und diese inoffizielle Rate aendert
Gruenes Zimbabwe
Die grosse Pfanne am Sinimatella Camp im Hwange Nationalpark. sich natuerlich auch taeglich und von Ort zu Ort)
Wenn man die Chance hat mit Z$ als Auslaender zu zahlen ist Zimbabwe natuerlich eines der billigsten Laender ueberhaupt. Aber Touristen wird es nicht einfach gemacht. Zum Grossenteil muss man mit Auslandsdevisen zahlen. Und da zahlt man dann schon mal fuer einen Museumsbesuch pro Person 10 US$ oder fuer einmal Campen pro Nase 10 US$. Fuer den Eintritt in einem National Park inkl. Hoehlenmalerei kann man auch mal zu zweit sage und schreibe 50 US$ hinblaettern. Wahnsinn!
Aber dennoch haben wir mit ein paar kleinen Tricks hie und da doch einige Unternehmungen machen koennen, die ich nicht mehr missen moechte.
Der Hwange Nationalpark war wunderschoen aber auf Grund der Regenzeit war natuerlich wieder nicht viel "Game" zu sehen.
Aber wir haben eine unvergessliche Nacht an einem Wasserloch geniessen koennen mit Hippos und Elefanten, die sich die ganze Nacht mit Plantschen vergnuegt haben.
Und wenn du dann da liegst und die Geraeusche hoerst (roehrende Hippos, in der Ferne ein paar Hyaenen schreien, plantschende Elefanten), das ist schon ein richtig tolles Gefuehl.
Die ziemlich unbequeme Nacht im Auto hatte sich aber gelohnt denn gleich nach Sonnenaufgang haben wir meine Freunde,
die Hippos, endlich an Land sehen koennen...man sind die fett... Und jetzt versteh ich, dass man diese Tierchen nicht wirklich in unmittelbarer Naehe haben moechte, die sind wirklich gewaltig!
Und was bewegt sich da in der Ferne? Sind das? Nein. Oder doch?
Ja, es sind tatsaechlich 4 Loewen. Leider ziemlich weit weg aber durch einen guten Zoom konnten wir sie genau identifizieren! Unsere ersten Loewen!!!
Aber das sollte nicht der letzte Kontakt mit diesen beeindruckenden Tieren sein.
Nach 1 1/2 Tagen Bulawayo (Stadt ansschauen, National Art Gallery (wenn man sie denn eigentlich so benennen darf), usw.) haben wir uns nach Gweru aufgemacht.
Den Tip haben wir in Windhoek von einem Typen aus Kanada bekommen und wir muessen sagen; wir sind sehr sehr dankbar dafuer!
Eine privatgefuehrte Anlage im Antelopepark in der Naehe von Gweru, die schoener nicht sein kann. Topgepflegt und bestgeschultes Personal.
Und mit einem kleinem Trick (lt. unserem Kennzeichen sind wir ja Suedafrikaner und koennen somit regionale Preise zahlen und nicht die Auslaenderpreise, die uns mehr als die Haelfte mehr gekostet haetten)
hatten wir die Moeglichkeit mehre Aktivitaeten, fuer die diese Anlage beruehmt ist, zu buchen.
Und so sind wir den einen Morgen um
6:30 Uhr mit zwei 10 monate alten Loewen fuer 1 1/2 Stunden durch den Busch spaziert.
Das muesst ihr euch vorstellen! Richtige Loewen! Direkt neben uns. wir konnten die sogar anfassen. Ein einmaliges Erlebnis.
Und so beeindruckend. Man stelle sich das vor, die sind gerade mal 10 Monate alt und haben jetzt schon Pranken, wo man echt Respekt vor hat. Aber so suess. Diese grossen, kugelrunden Augen, diese buschigen runden Ohren. Man moechte am liebsten mit ihnen die ganze Zeit spielen und knudeln. Was natuerlich nicht geht. Denn erstens koennen, auch wenn sie nur spielen, sie dich ernsthaft verletzen und zweitens werden diese taeglichen Spaziergaenge (2xtaeglich) dazu genutzt um die Loewen an ihre Umgebung, den Busch und seine Geraeusche zu gewoehnen. Denn mit spaetestens 3 Jahren werden die Loewen wieder ausgewildert. Nur wenige verbleiben in der Station und werden hier Jungtiere bekommen. Dieses Projekt an dem die Anlage angeschlossen ist, ist dafuer ausgelegt, die Loewen aufzuziehen und auszuwildern um die Population aufrecht zu erhalten.
Und um dieses fantastische Ereignis noch zu komplementieren haben wir uns danach gleich noch 3 ganz junge (5 und 4 Monate) alte Loewen angeschaut. Ich hoffe, die Fotos zeigen was wir in diesen Momenten gefuehlt haben...es
ist echt schwer zu beschreiben.
Und ich wollte am Schluss auch ueberhaupt nicht mehr raus aus dem Gehege, ich haette da Stunden verbringen koennen und einfach nur diese wunderschoenen Tiere beobachten wie sie faul rumhaengen und ab und zu miteinander spielen. Herrlich!
Ein Abend am Lagerfeuer hat diesen wirklich, auch wenn ich mich wiederhole, beeindruckenden Tag abgerundet.
Am naechsten Tag haben wir dann noch einen kleinen Ausritt gemacht. Mit Pferden (die in der freien Wildbahn zusammen mit Zebras, Antilopen und Wildbeest grasen) kommst du an die Tiere hautnah ran. Selbst an Giraffen! Wobei die eine ziemlich schnell deutlich gemacht hat, dass sie das nicht so prickelnd findet. (selbst wenn du auf einem Pferd sitzt, diese Tiere sind verdammt gross, vor allem wenn sie direkt auf einen zukommen...) Aber zum Glueck mussten wir nicht im Galopp fluechten und so konnten wir locker, flockig nach Hause trabben.
Am gleichen Tag, nach eine erfrischenden Dusche und einem 2. Fruehstueck, sind wir weiter nach Masvingo.
Die Stadt ist klein aber fein. Die Uebernachtung stellte diesmal einen alten Campingwagen dar, auf den ich mich anfangs echt gefreut hatte...immerhin gabs da ein Bett.
Und um ehrlich zu sein, ich hatte die letzten Naechte nicht
mehr wirklich gut geschlafen und dementsprechend war meine Stimmung. Mal abgesehen von dem harten Boden und das man sich staendig Drehen muss weil einem die Seite wehtut oder die Knie oder der Ruecken, oder einfach alles; ist es in den Naechten seit Bulawyo empfindlich kuehl geworden (ich konnte meinen Atem sehen!!! Alles klar?!). Da nuetzte auch nicht die nachgekaufte dicke Decke. Und wenn du dich dann noch wie eine Zwiebel nachts einpacken musst, mit 3 Shirts, 3 Hosen, Socken, usw. dann fragst du dich wirlich ob du in Afrika bist.
Jedenfalls war das Campingbett mehr als abschuessig und eine erholsame, durchgeschlafende Nacht war ungefaehr soweit von mir enfernt wie Deutschland!
Das kann einen wirklich zermuerben und ich muss gestehen, nach dieser Nacht wars bei mir soweit.
Ich hatte keinen Bock mehr!!!
Ich wollte ja nicht viel. Einfach nur mal wieder eine Nacht schlafen, in einem normalen Bett, das vielleicht auch noch ein Doppelbett war denn seit ca. 5 Wochen schlafen wir getrennt. Und das kann auch nerven.
Jawohl!
Also war die Marschrichtung klar. Die naechste Unterkunft hatte ein Bett!
Bevor es von Masvingo weiter nach Mutare ging haben wir uns noch Great Zimbabwe angeschaut!
Namensgeber fuer das unabhaengige
Zimbabwe 1980.
Eine alte Stadt (11tes Jahrhundert), die erbaut wurde aus alten, nur aufeinanderliegenden Granitbloecken. Umgeben vo Meterhohen und meterdicken Mauern.
Die Stadt wurde schnell zum religioesem, kulturellen und politischen Zentrum des Landes. Und genau das war der Grund warum die Menschen sich im 15ten Jahrhundert nach etwas Neuem umschauen mussten. Die Stadt wurde zu klein und die Ressourcen waren aufgebraucht.
Diese Stadt ist unterteilt in 3 grosse Bereiche. Frauen und Maenner waren getrennt von einander untergebracht.
Hill Complex:
hier lebten die Maenner (relativ einfach zu erkennen, die Mauern sind bestueckt mit Phallussymbolen!) und hier wurden regligioese Rituale abegehalten
Great Enclosure:
hier lebten die Frauen (die bekammen, dirket vor ihre Nase den Conical Tower gesetzt, ein Riesenphallussymbol, der genaue Hintergrund dieses 10 Meter hohen Turms ist bis heute noch ein Raetsel)
das Valley:
ist eine Serie vin verschiedenen kleinen Mauern und alten "daga" Huetten. Hier wurden alte Metalwerkzeuge gefunden und die "Soopstone birds", welches das Nationalsymbol Zimbabwes geworden ist.
Ich denke, um den ganzen Komplex und die ganze Geschichte am besten zu verstehen lohnt es sich die 6 US$ fuer einen Fuehrer auszugeben.
Nach einer 3 stuendigen Fahrt sind wir dann in Mutare angekommen.
Wir haben eine
sehr nette (Doppelzimmer!!!) und billige (wir koennen in Z$ zahlen!) Unterkunft gefunden und am Samstagabend haben wir uns noch mit Tingai, einem der im Hostel arbeitet, Nachttleben gestuerzt. Mit Tingai hatten wir echt Spass. Wir hatten auch so die Moeglichkeit mit einem Local ueber die Lage des Landes zu reden. Und wenn man sich vorstellt, dass er, Alleinverdiener einer 4koepfigen Familie, im Monat gerade mal 60.000 Z$ verdient...
Das haben wir an diesem Abend allein fuer die Getraenke ausgegeben...ich mein das sind umgerechnet vielleicht grad mal 4-5 Euro! Stellt euch das vor!
Ich kanns nicht.
Allein der Kaese im Supermarkt kostet 25.000 Z$!
Umso mehr hat er sich gefreut mit uns loszuziehen, mit Felix Pool zu spielen, mit mir zu tanzen und das Gespraechsthema Nummer eins in dem Laden zu sein. Schliesslich war er mit 2 Weissen unterwegs und machte Party. Scheint nicht wirklich oft vorzukommen.
Der Abend war super nett, waehrend mein Schatz mal wieder dem Poolfieber verfallen war, habe ich mich mit den Locals unterhalten und konnte auch hier wieder merken....alle so nett und interessiert.
Und vor allem eins, was wichtig ist. Man fuehlt sich zu keiner Zeit bedraengt oder unwohl.
In Zimbabwe hat man wirklich das Gefuehl
sicher zu sein.
Nachdem wir den gestrigen Tag mit rumhaengen verbracht haben, auch mal sehr angenehm ;o) wollten wir heute eigentlich zu den Bvumba Mountains, von denen man eine wunderschoene Aussicht haben muss.
Leider regnets heute....
Aber so kommen wir endlich mal wieder zum schreiben...
Ich hoffe, ihr seid noch wach, nach dem langen Eintrag :o)
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Mathias Lenz
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in Deutschland ist es auch schön!
Oh Mann, jedes mal wenn wieder eine Maol von euch kommt werde ich meinem Schreibtisch fremder. So sehr ich mich mit euchbegeistern kann, so frustrierend ist es auch, wenn man gezeigt bekommt, was möglich ist! Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß! Wenn ihr mal Lust auf Weißwurscht habt, eine kurze Mail und laß euch welche zukommen :-)) Gruss Mathias