Nairobi - Kampala bis zur Grenze zum Kongo und Ruanda (nun mit Fotos, nach über 1 Jahr Verspätung)


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Africa » Uganda
September 23rd 2010
Published: September 23rd 2010
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Nairobi - Kampala bis zur Grenze zum Kongo und Ruanda




Vorab die Info, bin jetzt auch wieder guenstig ueber ein Handy erreichbar: +256777958479 . Gibt viele Call by Call Anbieter, die auf mein Ugandisches Handy pro Minute nur 0,09 Euro berechnen, z. B.
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Ausserdem vielen Dank fuer die vielen Anmeldungen zu meinem Blog und die positiven und netten Rueckmeldungen.

Fotos zum folgenden Text werden noch hochgeladen, die Verbindung ist aber hier extrem schlecht.
So nun aber zur Reise.

Nach einer aufregenden 14 Stunden Busfahrt quer durch Kenia bin ich in Kampala, Uganda gelandet. Dann gleich ins Taxi und nach langer Taxifahrt bin ich endlich bei Ecki und Striehli angekommen. Lange dauerte es, da Taxifahrer gerne mal sagen, sie wissen wo das Ziel ist, ohne es zu wissen. Das ist bei allen Transportmitteln so, also auch wenn man die Motorradtaxis nutzt, auf der bis zu vier Personen sitzen, und das auf einer normalen Sitzbank. Mit dem Motorrad ist es am einfachsten durch die chaotische Stadt zu kommen, da ueberall Menschenmassen sind, Stau ohne Ende, die Luft steht vor Smog und trotz Chaos funktioniert es irgendwie. Die Stadt erschlaegt einen anfangs fast, aber nach kurzer Eingewoehnung macht sie Spass. Mehr aber spaeter.

Nachdem ich Striehli und Ecki auf ein Bier getroffen habe (wie unwirklich im tiefsten Afrika), gehts ins Hostel, da es gleich am naechsten Morgen frueh raus geht.

Haben einen Allrad-Toyota-Bus mit Fahrer, und Hauke ein Bekannter von Eckis Kollegen bekleidet uns auch noch auf unserer Reise.

Unsere Rundreise fuehrt uns in den wunderschoenen Suedwesten Ugandas. Erstmal nach Fort Portal, einer Provinzstadt, ganz nett, relativ sauber fuer afrikanische Verhaeltnisse. Die Fahrt dauert relative lange, da die Strassen und selbst die angeblichen Highways teils in katastrophalen Zustaenden sind oder gerade gebaut wird.
In Fort Poral treffen wir einen DED Kollegen von Ecki, bei ihm bleiben wir auch ueber Nacht. Komisch, wenn man ueberlegt, wieviele Bedienstete von NGO Mitarbeitern angestellt werden sollen, und die meisten Haeuser haben rund um die Uhr Guards am Eingang stehen.
Nach einem interessanten Abend mit viel Alkohol und heissen Diskussionen ueber Pros und Cons der Entwicklungshilfe, Ugandas Zukunft….. besuchen wir am naechsten Tag eine von internationalen Geldern errichteten Schule und wandern ein wenig um die Kraterseen um die Schule, wunderschoen dort.

Dann gehts weiter Richtung Sueden, in den ersten National Park. Kibale National Forest, uebernachten hier mitten im Dschungel in einem Baumhaus auf 7-8 m Hoehe, die Tiere sind wahnsinnig laut. Tolle Nacht, aber davor machen wir noch eine Wanderung um und im Sumpf und sehen neben vielen Voegel auch fuenf verschiedenen Affenarten die in den Baeumen springen. Teilweise sitzen sie auch am Strassenrand und die Affenmaennchen kennen nichts, und nehmen selbst dort die Frauen von hinten :-).
Ausserdem auf den Strassen findet man immer wieder viele Fahrraeder, die riesige Mengen von Kochbananen transportieren, so das man kaum noch das Fahrrad sieht. Und ueberall Frauen und Kinder, die alles moegliche auf den Koepfen tragen.

Dann weiter zum naechsten Ziel. Die Landschaften wechseln von Hochgebirge bis 5000m, in die typischen Savannenlandschaften Afrikas. Im Queen Elisabeth Park angekommen, starten wir gleich unseren ersten Game Drive, um unsere ersten wilden Tiere zu sehen. Weit und breit sind wir die einzigen Reisenden, die Landschaft hat schon wieder gewechselt, ueberall Vulkankrater, Savanne in den Schluchten, in den riesigen Kratern oder am Boden des Rift Valleys. Sehen dann schon die ersten Elefanten und Bueffel. Wahnsinnig tolles Gefuehl und wunderschoene Tiere, aber das war erst der Anfang.

Nachdem wir an unserem Hostel in der Mitte des Parks angekommen sind, auf einer Halbinsel in einem riesigen See, gehts auch Mittags gleich auf den ersten richtigen Game Drive mit einem Ranger. Und haben gleich riesiges Glueck, ich entdecke in den Bueschen einen Leoparden, den man wirklich nur selten zu sehen bekommt. Wir sind uebergluecklich. Anonsten sehen wir abends und am naechsten Morgen noch viele Tiere, meist aus naechster Naehe, riesige Bueffelherden, Elefanten mit Jungen, Antilopen, Boecke, wilde Schweine, und dann auch noch die Koenige der Wildnis, Loewen. Die maennlichen Loewen mit riesiger Maehne sind das Groesste. Nicht einfach zu entdecken aber wir haben Glueck. In der Nacht muss man wahnsinnig aufpassen, da selbst im kleinen Dorf Loewen, Bueffel und Nilpferde vorbeikommen koennen, daher werden wir die 200m von Eckis und Striehlis Nobellodge zu meinem Hostel gefahren! Und nachts hoert man die Loewen dann auch. Einige andere wilde Tiere wie die wilden Schweine und andere kleinere Tiere laufen auch ueber den Tag vor der Unterkunft in sicherem Abstand zu uns Menschen rum.

Auf einer Bootsfahrt auf einem Kanal zwischen den zwei Seen kommen wir ganz dicht an Nilpferde, Krokodile, Bueffel ran und gerade die Nilpferde sind riesige, stinkende Kolosse mit ihren teils kleinen Jungen. Ein riesiger Elefantenbulle folgt uns am Ufer und jagt alle anderen Tierherden davon. Die Vogelwelt ist ebenfalls einzigartig, aber da fange ich besser nicht an zu erzaehlen, sonst wird alles noch laenger. Dann noch vorbei an den kleinen Fischerdoerfchen, die noch am See leben. Hier sieht man dann doch wieder die grosse Armut der Menschen, den Schmutz, die Krankheiten, die schlechten Haeuser, obwohl sie von den Parkeinnahmen einen Teil bekommen. Aber trotz allem sind die Menschen hier sehr lebensfroh und wahnsinnig nett und gruessen die wenigen weissen immer, meist mit Musungo, was soviel heist, wie weisser auf Entdeckungstour, sei gegruesst.

Nach einigen Tagen gehts dann weiter in ein anderes Camp im Sueden des Parks, wo es die einzigartigen Loewen gibt, die auf Baueme klettern, und finden auch nach kurzer Zeit die ersten. Aber nur die weiblichen Loewen klettern, die Maenner bleiben unten in den Bueschen um zu chillen. Die Frauen jagen sowieso meist, denn die Maenner werden haeufig von den Frauen versorgt. Gut so :-} Finden auf einem Baum sogar 5 Loewinen mit 1 Jungen. Wahnsinn. Die Landschaften sind wieder anders und spektakulaer.
Ich schlafe dann zusammen mit unserem Fahrer im Fahrercamp, da die Jungs in einer Zeltlodge a la Hemmingway sind, die mir viel zu teuer ist. Sitzen dann abends alle zusammen am Lagerfeuer am Fluss und hoeren auch hier in der Nacht wieder die Loewen. Hier darf man nicht mal alleine auf Toilette, da angeblich die Tiere kommen koennten… Obwohl bisher nie was passiert ist.

So dann gehts auf eine lange Fahrt in die Berge zu den Berggorillas. Wieder mal eine harte Strecke, da die STrassen (wenn man sie noch so bezeichnen kann) katastrophal sind, Schlagloecher ohne Ende und dann in den Bergen gehts teilweise nur noch im Schritttempo weiter. Was hier bei Regen passiert, moechte ich gar nicht wissen. Fahren meist auf 2000m + durch viele kleine Doerfer, gruene Berge wie man sie von Ruanda kennt, und die Kinder am Strassenrand freuen sich ueber uns, und rennen hinter dem Auto hinterher. Und wir winken die Haelfte der Strecke zurueck. Dann wieder ins naechste Tal bevor es auf einen Bergkuppe in ein kleines Hostel geht. Dort finden wir neben einem sehr armen Dorf voellig unwirklich ein Luxusressort, geht gar nicht, aber so lange die Leute dafuer Gelder bekommen ist das ok. Sehen dort dann auch von einer Waisengruppe lokale Taenze, die super sind. Hier ist die Kongogrenze nur noch 10 km entfernt und die riesigen Vulkane in der anderen Richtung gehoeren schon zu Ruanda.

Am naechsten Morgen gehts dann los auf die Gorillatour und nach schon 1 Stunde bergab im Nebelwald gehts querfeld ein in den Dschungel rein, die Guides haben die Gorillas gefunden. Der Weg muss mit Macheten erst freigekaempft werden und wir klettern auf allen vieren durch den Busch, Wahnsinn, und dann auf einmal schaue ich nach rechts und dann sitzt 2 m neben mir in einem Busch ein riesiger Silberruecken, also ein ausgewachsener Berggorilla, der gechillt seine Blaetter ist, unbeschreibliches Gefuehl. Finden dann auch den Rest der Familie inkl. Zwei Jungen und koennen dann 1 Stunde dabei gleiben und schauen alle wie geflasht den Gorillas zu. Und wie die Furzen koennen, wartet nur auf die Videos…. Diese Erfahrung ist nicht mit Worten zu beschreiben.

Dann gehts ueber einen sehr beschwerlichen Aufstieg und durch einige Pygmaen-Siedlungen zurueck auf die Bergkuppe zu unserem Hostel und direkt in die Dusche, sind ueberall versifft.

Fahren dann zu unserem vierten aus der Reisegruppe Hauke, da er bei einer anderen Gorillagruppe trecken musste, und es kommt wie es kommen muss, denn trenne dich nie in Afrika, man weiss nie was passiert. Wir warten alle geschlagene 3,5 Stunden, da sie erst keine Gorillas gefunden haben und dann haben sich die Guides noch verlaufen und die Touris hatten zu wenig Wasser dabei. Aber ging ja alles glatt. In der Wartezeit habe ich mit den Kindern aus dem umliegenden Bergdorf angefreundet, die zwar kein wirkliches Englisch koennen, aber die dann fuer mich tanzen und singen wollen, was ich dann mit der Kamera aufnehme und die Kinder freuen sich riesig. Dann gings noch weiter zum Chillen an einen wunderschoenen See, der fast an der Grenze zu Ruanda liegt.

Dann gehts auch schon nach 8 Tagen zurueck in die Hauptstadt, da Striehli bald schon nach Deutschland fliegen muss. Bleiben dann wieder im DED Gaestehaus und abends gehts nach leckerem Essen in einige Bars, besucht von Locals und den Expats und was ist dann nicht weit, natuerlich die leichten Maedels, die uns gleich ueberfallen, aber wir koennen uns ja wehren.

Danach folgen noch interessante Tage in Kampala, der chaotischen aber angeblich sehr sicheren Hauptstadt, was ich bisher nur bestaetigen kann. Hab ja einleitend schon etwas ueber das Chaos hier geschrieben, deswegen sind die meisten Expats und davon gibt es schon ein paar hier, in den Vororten in ihren grossen Hauesern. In Downtown ist ueberall reger Handel, jeder will etwas kleines kaufen, ueberall stehen die Motorradtaxis und Minibuse, die bis oben hin vollgepackt werden. Hiervon kann ich auch gar keine Fotos machen, weil man in diesem Chaos mitschwimmen und aufpassen muss, und keine Unaufmerksamkeit gestattet wird. Die Armut ist aber auch gegenwaertig, obwohl es hier ja besser ist, als auf dem Land.

Habe mir in den letzten Tagen einige Koenigsgraeber angeschaut, denn es gibt hier neben 24 Staemmen und Sprachen noch 4 Koenige, die das regieren nicht einfacher machen. INteressantes Volk, aber Details fuehren hier zu weit.

Ausserdem habe ich mich noch mit einem Ugander, den ich in Deutschland auf einem Gospelkonzert getroffen habe, verabredet und er hat mich zu einer Schule in den angrenzenden Slums gefuehrt, wo ich neben den schlimmen Zustaenden der Schule aber froehliche Kinder entdeckt habe, die alle fuer mich gesungen haben und einige neue beste Freunde gemacht. Und als ich dann Fotos machen soll, rennen alle zu mir und wollen das sehen, unfassbar. Danach war ich noch bei Samuel eingeladen, er lebt auf engstem Raum mit seinen 3 Schwestern und deren Kindern am Rand des Slums, sehr nette Gespraeche.

Hier reisen, heist, das man wirklich ganz selten auf Weisse trifft, auser wenn man dann zurueck im Hostel ist, oder eine organisierte Tour macht. Und die startet bei mir morgen, es geht fuer 3 Tage in den Park Murchison Falls, die Nilwasserfaelle, viele grosse Tiere (also Game Drives( und Chimpanzentrecking steht an, bevor ich dann voraussichtlich alleine in den Norden weiter reise.

So, diesmal ein langer Bericht, sorry ging irgendwie nicht kuerzer und das war auch nur ein Bruchteil der Erlebnisse:-).


Additional photos below
Photos: 73, Displayed: 29


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24th September 2010

Die offenen Fragen...
..., die sich mir stellen sind a) wann sehen wir das Video mit den furzenden Gorillas (kannst Du das auf youtube hochladen?) und b) was ist aus dem Striehli geworden? Der wird im ersten Drittel Deines Textes zum letzten Mal erwähnt, dann reisst es abrupt ab. Habt Ihr ihn an die Nilpferde verfüttert? Oder irrt er noch im Nebelwald rum? Sollen wir Sony informieren, dass das länger dauern wird? Auf jeden Fall viel Spass noch! Da bekommt man richtig fernweh... Viele Grüße Jochen
27th September 2010

Toll was Du erlebst!
Gude Schnappo, mann was du alles erlebst, ich muss sagen dass ich gerne dabei wäre! Besonders die großen Tiere, und Gorillas, und auf die Schimpansen bin ich auch gespannt. Deine Videos werden wir auch anschauen... uns gehts hier in Denia prächtig, haben ein Haus gefunden und lassen es uns ebenfalls nicht schlecht ergehen.. Grüß die beiden anderen Kolonisten, und noch viel Spass, Domingez
28th September 2010

hi, videos folgen bald, wenn gute Verbindung. Und der Striehli hat alles ueberlebt, ist schon zurueck. Aber die Tiere besonders die Nilpferddamen waren interessiert, aber eher sexueller Natur. Die Aehnlichkeit ist verblueffend... Ja sonst war er unauffaellig.... War aber wie immer alles sehr witzig.
28th September 2010

Hi, freut mich dass es Euch auch gut geht. Erzaehl mal mehr, was es neues gibt, oder ruft mal an, falls es bei Euch auch call by call auf mein Handy gibt. Will doch mal wissen, wie es Euch ergeht. Gruss
11th October 2010

unglaublich...
Gude Beppo, erstmal schön wieder von dir zu lesen und es sind natürlich wieder unglaubliche Geschichten. Freue mich auf die Bilderabende / -wochen... Viel Spass noch auf der weiteren Tour und hier noch ein kleines Fussi update: EM Quali : Deutschland vs Türkei 3:0 , wir sind natürlich unangefochtener Gruppenerster!
23rd November 2010

:-)
Hallo Thorsten, wir wollten mal einen lieben Gruß hinterlassen. Du erlebst ja wirklich einiges...gut, dass Du alles im Internet niederschreibst, dann hast Du für Dich ein tolles Reisetagebuch für die Ewigkeit. :-) Wir wünschen Dir weiterhin eine gute und spannende Reise mit interessanten Menschen. Pass gut auf Dich auf. :-) Deine 3 Fröhlichs ;-)
30th November 2010

@ Happy und Tanja
@ Happy und Tanja. Danke, wuensche Euch auch alles Gute und freue mich ueber Bilder Eurer kleinen Familie und vor allem mal ueber mehr Details der letzten Wochen. Happy hast Du meine Mail nicht bekommen?

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