On the road again!


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Africa » Cote d'Ivoire
August 14th 2009
Published: August 14th 2009
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So, nun nach ueber einem Monat in Liberia nochmal ein bisschen 'Abwechslung' hier im Blog, seit exakt einer Woche bin ich nun wieder unterwegs! Bis vorgestern Elfenbeinkueste, und nun Ghana.
Der Flug von Monrovia nach Abidjan verlief abgesehen von einer 90min Verspaetung trotz nigerianischer Airline ereignislos, und am Flughafen hat schon Erikson, mein Couchsurfer auf mich gewartet. Luxus!
Auf der Fahrt vom Flughafen zu seinem Appartment einmal quer durch die Stadt war ich ziemlich baff, es war dunkel und die Skyline, Neonreklamen-Schilder usw haben eher an Europa als an andere afrikanische Staedte erinnert. Auch wenn dieser Eindruch bei Tageslicht etwas relativiert wurde, war der Unterschied zu Monrovia doch erheblich. Ansonsten ist Abidjan riesig gross (irgendwas 3-5Mio), es gibt Autobahnen, Strassenlaternen, Villenviertel und eine relativ wohlhabende Mittelschicht. Das Appartment von dem Couchsurfer waere in Liberia Luxus gewesen, in Abidjan aber voellig normal.
Samstag morgen sind wir nach Yamoussoukro gefahren, der offiziellen Hauptstadt der Elfenbeinkueste, ca. 250km noerdlich von Abidjan. Nicht dass die Stadt wichtig waere, oder gross, oder sonst irgendeinenen Grund haette Hauptstadt zu sein - nein, sie war der Geburtsort von Felix Houphouet-Boigny, dem ersten Praesidenten der Elfenbeinkueste, der bis zu seinem Tod 1993 an der Macht war. Die Stadt ist eine der seltsamsten Orte die ich je gesehen habe, und muesste eigentlich auf irgendeine Anti-Welterbe Liste, als Mahnmal fuer fehlgeleiteten Groessenwahn oder sowas... Auf den meisten der relativ gut gepflegten Strassen in Yamoussouko koennten ohne Probleme drei oder vier Autos in jede Richtung nebeineinander fahren, nur dass es leider ausser auf der Hauptstrasse kaum Autos gibt! Das ganze erinnert teilweise wirklich mehr an Flugzeug-Landebahnen als an Strassen. Daneben gibt es noch allerlei Monumental-Bauten, wie z.B. die Basilika, die groesste Kirche der Welt, die total fehl am Platze wirkt. Die steht mitten in der Pampa, direkt dahinter faengt der Regenwald an. Ein seltsames Zusammenspiel, wenn ich in Suedafrika bin werde ich die Fotos davon hochladen. Und da Yamoussoukro recht klein ist und dazu die Haelfte der Einwohner Muslime, sind nie mehr als ein paar 100 Leute zum Gottesdienst in der Kirche, bei einer Kapazitaet von 8.000 Plaetzen.....total verrueckt!Trotzdem tiptop in Stand gehalten.
Die restlichen Tage in Abidjan waren ziemlich relaxt. Der Couchsurfer war die meiste Zeit entweder am arbeiten oder mit einer seiner unzaehligen Freundinnen weg, stattdessen war sein Bruder die meiste Zeit mit mir unterwegs, und am Dienstag sind wir den ganzen Tag in der Stadt rumgelaufen. Das war spannend, so eine Stadt mal aus einer 'ivorischen' Perspektive zu sehen, weil er natuerlich wusste wo man hingehen muss und wo man besser nicht hingeht. Ich glaube das ist vor allem in der Elfenbeinkueste relativ wichtig, einen Einheimischen dabei zu haben, ansonsten haette ich das ganze Land glaube etwas bedrohlich empfunden, es kamen teilweise scharenweise Kinder auf einen zu und wollten was von einem, und das hat nicht nur genervt, ich war mir auch nie wirklich sicher ob die sich nicht im naechsten Moment einfach was nehmen wenn man ihnen nichts gibt. Aber insgesamt erinnert trotzdem nicht viel daran, dass das Land seit Jahren zerrissen ist und zur Haelfte von Rebellen kontrolliert wird. Nur an den Polizei/Militaerkontrollen hin und wieder erkennt man, das doch nicht alles beim alten ist. In der Regel sind diese Kontrollen relativ problemlos, aber es ist trotzdem ein bisschen seltsam, einen freundlichen Soldaten zu sehen, der in der einen Hand deinen Reisepass und in der anderen eine Kalaschnikow hat...das passt einfach nicht!
Da ich in Abidjan die ganze Zeit mit dem Couchsurfer oder seinem Bruder unterwegs war, wurde ich die 5 Tage auch mit der ivorischen Kueche bekannt gemacht. Meistens gab es Fisch oder Huhn, aber die Ivorer haben die Eigenart, dass sie Tiere ausschliesslich ganz servieren und essen, samt den Teilen die man in Europa wahrscheinlich als nicht essbar bezeichnen wuerde...Dazu gab es dann meistens Atieke, so aehnlich wie Couscous nur aus Maniok hergestellt. Am letzten Tag gab's zur Ausnahme mal KEIN Huhn oder Fisch, sondern eine relativ undefinierbare Auberginen-Sauce mit Maniok/Bananen-Fufu. Ich muss ehrlich sagen dass ich nach den 5 Tagen froh war, nochmal was anderes als typisch afrikanisches Essen zu bekommen...
Vorgestern (Mittwoch) war dann nochmal ein bisschen Stress angesagt, es hiess um 5 uhr aufstehen und auf nach Ghana, wo ich nach zig mal umsteigen dort angekommen bin wo ich hinwollte, und zwar nach Busua. Ein kleines Dort, ca. 100km von der ivorischen Grenze entfernt. Dort gibt es nicht wirklich viel zu tun oder zu sehen, aber dafuer Strand und Palmen! Nur leider spielt das Wetter nicht so mit wie ich mir das vorgestellt hatte, und es gibt Wolken Wolken Wolken. Dafuer habe ich ein Zimmer (bzw. eher einen Holzschuppen), der direkt am Strand liegt und man hoert Tag und Nacht das Meer rauschen. In der Bar direkt untendrunter wird von morgens bis abends Reaggae gespielt und das ganze gehoert einem lustigen Rasta namens Stone (obwohl 'stoned' die meiste Zeit besser zu ihm passen wuerde...).Aber alles in allem ist Strand ohne Sonne trotzdem nicht so ganz das wahre, deshalb werde ich morgen wahrscheinlich aufbrechen (ausser die Sonne zeigt sich doch noch!), in Richtung Cape Coast. Und wenn alles so laeuft wie ich mir das vorstelle, bin ich in einer Woche in Togo!!

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